Die berühmte Zeile „Unser täglich Brot gib uns heute“ aus dem Vaterunser war im Erntedank-Gottesdienst in Bamlach wörtlich zu nehmen. Von Jutta Schütz Bad Bellingen-Bamlach. Die Bäcker-Innung Müllheim gestaltete zusammen mit der katholischen Kichengemeinde Bamlach einen festlichen Gottesdienst und hatte dazu den traditionellen Erntedankaltar, der von den Bamlachern mit Feldfrüchten und Obst geschmückt war, mit unterschiedlichen Brotsorten und Brotkreationen ergänzt. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Gottfried Huber geleitet – französische und deutsche Kirchenlieder sang der Chor der Bäckermeister aus Mulhouse. Die verschiedenen Brote und Brötchen sowie Gugelhupfs waren eine Augenweide. Die Bäcker hatten sie mit Aufschriften und Ährendekorationen passend zum Erntedank garniert. Martin Magnus, Obermeister der Bäckerinnung Müllheim, der den vielen Gläubigen in der Kircher von Pfarrer Huber als Organisator des Gottesdiensts vorgestellt wurde, kündigte in der Messe an, nach dem Gottesdienst „frische Weckle vor dem Kirchenportal zu verteilen und dort auch noch einmal ein Ständchen zu geben“. Magnus entwarf ein Bild der Vielfalt der Schöpfung und kritisierte Versuche, die Lebensmittelproduktion immer noch effektiver, damit aber auch von den Produkten her ärmer zu machen. „Wir dürfen diese gegebene Vielfalt nicht nach unseren modernen Maßstäben umbiegen“, sagte er. Pfarrer Huber dankte Gott für eine gute und reichhaltige Ernte und erinnerte daran, dass ein Reichtum an Lebensmitteln auch in zweierlei Richtungen nachdenklich machen sollte. Zum einen sei „alles, was wir essen, der Arbeit anderer zu verdanken“ – so stehen die Bäcker für die Produzenten. Zum anderen solle Erntedank auch daran erinnern, den Reichtum mit anderen, ärmeren Menschen zu teilen. Denn „man wird nur reich, wenn man auch hergibt, nicht nur seinen Vorteil sucht, sondern auch auf die Not der anderen schaut“, mahnte der Geistliche.