Von Claudia Bötsch Bad Bellingen. Eine kurze Angelegenheit war die offizielle Kandidatenvorstellung zur Bürgermeisterwahl am 12. April im Kurhaus. Das lag vor allem daran, dass Amtsinhaber Dr. Christoph Hoffmann der einzige Bewerber ist. Aber auch daran, dass sich die rund 70 Zuhörer nach der Rede des Bürgermeisters, die auf 15 Minuten festgesetzt war, nur wenig fragefreudig zeigten. Geleitet wurde die Kandidatenvorstellung von Monika Morath, Bürgermeister-Stellvertreterin und Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses. In seiner Rede hatte Bürgermeister Hoffmann, der für eine zweite Amtszeit kandidiert, nochmals seine Ambitionen unterstrichen. Er betonte, weiterhin „Manager und Motor“ der Gemeinde sein zu wollen. Der 57-Jährige sei bestrebt, gemeinsam mit dem Gemeinderat den Kurort weiter vorausschauend zu entwickeln. „Wir müssen weiter an der Zukunftsfähigkeit arbeiten für eine liebens- und lebenswerte Gemeinde“, so Hoffmann. Der Dialog mit den Bürgern, den Gewerbetreibenden und den Vereinen sei die Grundlage dafür. Ziel sei es nach wie vor, mehr Übernachtungen für den Kurort zu generieren. Hier verspreche er sich viel von der Teilung der Verantwortung in der Bade- und Kurverwaltung. Der neue Kurdirektor und Touristikmanager soll sich bekanntlich ausschließlich um die Vermarktung des Orts und die Belegung der Betten kümmern. In der kommenden Amtszeit wolle er sich für eine ganze Reihe von Projekten einsetzen, so Hoffmann. Diese reichte von den geplanten Baugebieten über die Internet-Breitband-Versorgung mit Glasfaser über die Sanierung der Halle Bamlach bis hin zur Sanierung von Straßen und Feldwegen und der Schaffung von Radwegen. Auch will sich Hoffmann weiterhin stark machen für den 30-Minuten-Takt für die S-Bahn und die Forderung „Alle Güterzüge in den Tunnel“. Neben dem Bahnlärm hat er auch den Autobahnlärm im Blick. Wichtig sei es zudem, heimisches Gewerbe und Landwirtschaft zu erhalten sowie neue Betriebe hinzuzugewinnen. Im sozialen Bereich sollen die Seniorenarbeit verstärkt und die Angebote in der Kinderbetreuung erhalten werden. Den Vereinen versprach er auch in Zukunft seine Unterstützung. Nachdem die letzte Wirtschaft in Rheinweiler geschlossen hat, sei man zudem bestrebt, wieder eine Gaststätte anbieten zu können. Denn ein Ort mit rund 1000 Einwohnern sollte eine solche Begegnungsstätte haben, ist Hoffmann überzeugt. Wie und ob dies realisiert werden kann – etwa in Form einer Genossenschaft –, stehe allerdings noch in den Sternen. Der Rathauschef blickte schließlich auf „acht Jahre intensive Arbeit“ zurück, die ihn auch „ein paar graue Haare und Falten gekostet“ hätten. Insgesamt habe ihm die Arbeit mit Gemeinderat, Bürgern und Mitarbeitern aber viel Freude bereitet. „Es ist wohl einer der schönsten und abwechslungsreichsten Berufe, Bürgermeister von Bad Bellingen zu sein.“ In dieser Zeit habe er es nicht jedem recht machen können. „Manchmal habe ich zugunsten der Gemeinschaft oder aus Rechtsgründen Einzelinteressen in die Schranken weisen müssen“, was für für den Betroffenen manchmal schwer zu verstehen gewesen sei – „aber es war nie persönlich gemeint, sondern immer nur im Interesse des Orts“. Schließlich rief Hoffmann die Bürger dazu auf, am 12. April zur Wahl zu gehen – und warb um deren Stimme. Denn dies wäre auch „ein Ausdruck von Anerkennung für die geleistete Arbeit“, meinte der Amtsinhaber.