Von Volker Münch Badenweiler. Großalarm am Dienstag in Badenweiler: Bei Wartungsarbeiten ist gegen 15.15 Uhr im Technikbereich der Cassiopeia-Therme Chlorgas ausgetreten. Insgesamt vier Personen atmeten das Gas ein und mussten zur Beobachtung in die Müllheimer Helios-Klinik. Weil sich zu diesem Zeitpunkt rund 300 Personen in der Therme aufhielten, rollte eine große Rettungsmaschinerie an. Das Bad wurde von den alarmierten Rettungskräften geräumt. Neben der Polizei waren die Freiwilligen Feuerwehren Badenweiler und Neuenburg, der Gefahrgutzug Müllheim und das Deutsche Rote Kreuz mit Notärzten im Einsatz. Noch während die Rettungskräfte unterwegs waren, hatten die Mitarbeiter der Cassiopeia-Therme schnell und professionell gehandelt und die Gäste in sichere Bereiche der Therme evakuiert. Einige Personen klagten allerdings über Reizungen der Augen und der Atemwege. Von den schätzungsweise rund 300 Gästen des Bades wurden 51 vom DRK untersucht, 25 davon eingehender. Ein Gast wurde zur Kontrolle in eine Klinik gebracht. Auch die drei Arbeiter, die die Wartungen durchgeführt hatten, kamen ins Krankenhaus. Das Gebäude war bis etwa 17.45 Uhr nicht vollständig betretbar. „Ich bin froh, dass die Evakuierung so gut geklappt hat und die Feuerwehren eine so tolle Arbeit leisten“, sagte der Geschäftsführer der Badenweiler Thermen und Touristik GmbH, Michael Schmitz. Er war gleich an die Einsatzstelle gekommen, als der Chlorgasalarm ausgelöst wurde. Währenddessen drangen Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges in schweren Chemieschutzanzügen in das Gebäude vor, um nach Personen zu suchen, die eventuell durch die Konzentration des Chlorgases verletzt worden sein könnten. Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt alle Personen aus dem Gefahrenbereich evakuiert worden. Da Chlorgas bereits in geringsten Konzentrationen riechbar ist, war schnell von den Feuerwehren abzuschätzen, welche Bereiche der Therme von Chlorgas in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Messtrupp des Gefahrgutzuges ging später zusammen mit Kameraden der Feuerwehr aus Badenweiler unter Atemschutz in die Therme, um weitere Messungen vorzunehmen. Die Konzentration hat auch in den gefährdeten Bereichen in der Nähe des Technikbereichs rasch abgenommen und war gegen 17.30 Uhr praktisch nicht mehr messbar. Inzwischen herrscht wieder geregelter Badebetrieb. Bürgermeister Karl-Eugen Engler, der im Laufe des Einsatzes zu den Einsatzkräften gestoßen war, bedankte sich herzlich für das Engagement aller Hilfskräfte und freute sich, dass die Gefahr schnell gebannt werden konnte. Insgesamt waren 71 Feuerwehrleute, 30 Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und fünf Polizisten im Einsatz. Die Einsatzstelle war weiträumig abgesperrt. Eine Evakuierung umliegender Gebäude war nicht notwendig. Das Polizeipräsidium Freiburg hat die Ermittlungen aufgenommen.