Dr. Thomas Schmidt, Leiter der Arbeitsstelle für die Literarischen Museen in Baden-Württemberg in Marbach, ging auch auf die Rolle Badenweilers ein: Zwar habe Tschechow bis zu seinem Tod nur wenige Wochen im Kurort gelebt, doch aufgrund der zweitausendjährigen Tradition der Märtyrer besäßen Sterbeorte grundsätzliche Bedeutung für jegliches Gedenken, Badenweiler erfülle diese Aufgabe in hervorragender Weise.
Und der aus Berlin angereiste Erste Botschaftsrat und Kulturattaché der russischen Botschaft, Sergej Maguta, würdigte nicht nur die Reise, die der „Heldentat eines Entdeckers“ gleichgekommen sei, sondern auch die herausragende Bedeutung der jetzigen Ausstellung. Dank des von beiden Ländern anerkannten Genies könne dieser deutsch-russische Kulturdialog das gegenseitige Verstehen „auch bei Unwetter“ fördern.
Altbürgermeister Dr. Rudolf Bauert, der bislang als einziger Vertreter Badenweilers 1995 die Insel anlässlich des 100-jährigen Buchjubiläums besucht hat, gab mit einem Bildvortrag seine Sachalin-Impressionen von der tiefen Tschechow-Verehrung zur Sowjetzeit wieder.