Basel (sda). Basel ist für fünf Tage Treffpunkt der Baubranche: Die wichtigste Schweizer Fachmesse Swissbau 2016 hat gestern ihre Tore geöffnet. 1100 Aussteller aus 19 Ländern präsentieren sich auf 140 000 Quadratmetern. Erwartet werden wieder 100 000 Besucher. Nach einem knapp einstündigen Rundgang äußerte sich Bundesrat Ueli Maurer „begeistert“ über das an der Messe Gebotene. Er, dessen Vorfahren im 17. Jahrhundert aus dem Bergell ins Wallis gezogen seien, um als Bauleute zu arbeiten, verwies mit Stolz auf große Bau- und Ingenieurleistungen in der Schweizer Geschichte. In Zukunft müsse das Geld wieder mehr in Infrastruktur statt in Konsum gesteckt werden, sagte Maurer bei einem seiner ersten Auftritte als frischgebackener Finanzminister. Die Baubranche müsse für gute Leute aber wieder attraktiver werden; beispielsweise herrsche heute in der Schweiz Mangel an ausgebildeten Ingenieuren. Mit rund 500 000 Beschäftigten erzielt die Schweizer Baubranche 63 Milliarden Jahresumsatz, wie BauenSchweiz-Präsident Hans Killer sagte. Aktuell sei eine kleine Baisse spürbar, wie der 2015 um 7,9 Prozent gesunkene Zementverbrauch belege. Tourismusregionen seien stärker betroffen als andere. Schon 2017 solle es wieder aufwärts gehen. Anhaltendes Wachstum bringe indes einige Herausforderungen, wie SIA-Präsident Stefan Cadosch vor den Medien mahnte. Mehr Leute – auch wegen Migration – bedeuten mehr Flächenverbrauch und mehr Verkehr. Die Branche solle den gesellschaftlichen Nutzen im Auge behalten, auch mit aller innovativen Technik, die an der Messe zu sehen sei. Noch deutlicher wurde Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie: Die Energiewende sei auf engagierte Planer und Investoren angewiesen. Und die Baubranche müsse an Qualität zulegen, namentlich punkto Professionalisierung und Schnittstellen, Kundenorientierung sowie Umgang mit den eigenen Arbeitskräften. Zielpublikum der Swissbau, einer der größten Branchenmessen in Europa, sind Fachleute aus Planung, Investment, Baugewerbe, Handel und Immobilienwirtschaft sowie private Bauherren. Laut der Messeleitung ist die ganze Immobilien-Wertschöpfungskette vertreten. Neben Verkauf und Kontakten steht auch Wissensvermittlung im Fokus. Neues verspricht die Swissbau zu den Themen Konzept und Planung, Rohbau und Gebäudehülle, Baustelle und Werkhof, Gebäudetechnik sowie Innenausbau. Auch Übergreifendes wird ausgeleuchtet, etwa zur Digitalisierung, neuen Materialien und Systemen sowie zur Fachbildung. Als Tiefbau-Höhepunkt wird der Gotthard-Basistunnel vorgestellt.