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Basel 8er-Tram und vieles mehr

Die Oberbadische
Die Themenbreite ist groß. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Cliquen: Basler Fasnacht ohne eigentliches Topthema / Kölner Ereignisse im Blick

Die Cliquen beschäftigen sich bei der Basler Fasnacht 2016 mit Problemen in der Gesellschaft und der Politik sowie dem „besorgniserregenden Zustand von Basel“. Ein eigentliches Topthema konnte das Fasnachts-Comité in diesem Jahr indes nicht ausmachen.

Basel (sda). Die Themen würden derart vielseitig ausgespielt, dass es kein Schwergewicht gebe, sagte Comité-Obmann Christoph Bürgin gestern vor der Medien. Oft machen Cliquen im Fasnachtsführer „Rädäbäng“, auf den sich die Auswertung stützt, zudem nur verklausulierte Angaben.

69 Gruppierungen spielen Themen wie das grenzüberschreitende 8er-Tram, den Einkaufstourismus, das Ladensterben oder das Basler Verkehrskonzept aus. 38 Einheiten widmen sich auf unterschiedliche Art und Weise Themen wie Flüchtlingen und Toleranz. In dieser Auswahl widerspiegle sich auch die aktuelle Weltlage: „Die Fasnacht war auch schon lustiger“, sagte Bürgin.

Bei den nationalen Themen sind auch der gesperrte FIFA-Präsident Sepp Blatter oder der umstrittene Aufsatz zur Schweiz des Schriftstellers Lukas Bärfuss zu finden. Lokal waren die Einheiten etwa von einem „White Dinner“ angetan, das im vergangenen Herbst in großen Teilen der Basler Innenstadt durchgeführt worden war.

Am Cortège am Montag- und Mittwochnachmittag sind 465 gemeldete Einheiten wie Cliquen, Wagen, Guggenmusiken und Chaisen unterwegs, acht weniger als im Vorjahr. Am Montag- und Mittwochabend singen 63 Formationen von fünf Schnitzelbank-Gesellschaften ihre Verse.

Eine Neuerung verspricht das Comité für die Laternenausstellung auf dem Münsterplatz: Die Anordnung der einzelnen Laternen soll nicht mehr ganz so dicht sein. Um mehr Platz zu schaffen, wurde eigens ein Plan ausgearbeitet.

Keine Schwierigkeiten erwartet Bürgin mit Flüchtlingen, was auch an der Art der Basler Fasnacht liegen könne. Diese ist weniger ausgelassen als in anderen Städten. Nach den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln ist jedoch auch das Fasnachts-Comité sensibilisiert: Es hat deshalb mit der kantonaler Asylkoordination Kontakt aufgenommen. Laut Bürgin sollen die Flüchtlinge beispielsweise im Rahmen von Deutschkursen mit dem Thema Fasnacht vertraut gemacht werden.

Die Ereignisse in Köln fließen auch in die Fasnachtsplanung der Kantonspolizei mit ein, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Konkrete Maßnahmen gibt die Polizei aus taktischen Gründen aber nicht bekannt. Klar ist jedoch, dass sie mit zahlreichen Fußstreifen Präsenz zeigen werden.

Die Basler Fasnacht 2016 beginnt am 15. Februar um vier Uhr früh mit dem „Morgestraich“ und dauert drei Tage. Das Motto „Mer mache dicht“ spielt auf das Ladensterben an. Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses kämpft Basel mit dem Einkaufstourismus ins nahe Ausland. Mehrere Traditionsgeschäfte haben im vergangenen Jahr „dicht gemacht“.

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