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Basel Abstimmung ist alles

Die Oberbadische

Infrastruktur: Bauarbeiten in Basel erfordern viel Planung

Von Adrian Steineck

In einer Großstadt wie Basel wird das ganze Jahr hindurch gebaut. Allein in der Innenstadt rund um den Aeschenplatz sind es 14 Baustellen, die in diesem und dem kommenden Jahr anstehen. Da erfordert es einiges an Planung, um ein Verkehrschaos zu verhindern.

Basel. Wie das baselstädtische Bau- und Verkehrsdepartement bei der Planung und Durchführung der Bauarbeiten vorgeht, wurde gestern Vormittag in einem Pressegespräch veranschaulicht. Roger Reinauer, Leiter des baselstädtischen Tiefbauamts, ging zunächst darauf ein, dass es bei möglichst verkehrsverträglichen Bauarbeiten eine Vielzahl von Parteien mit ihren Interessen zu berücksichtigen gelte. „So etwas ist niemals nur eindimensional“, sagte Reinauer.

So sind es neben den Verkehrsteilnehmern, die mit dem Fahrrad, dem Auto, zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, auch die Anwohner, die einen unbeschränkten Zugang zu ihren Wohnungen wünschen. „In Extremfällen können wir diesen Menschen auch für eine begrenzte Zeit ein Zimmer in einem Hotel zur Verfügung stellen, aber so etwas versuchen wir natürlich zu vermeiden“, legte Reinauer mit Blick auf den wirtschaftlichen Umgang mit Steuergeldern dar. Auch Gewerbe, Handel und Gastronomie haben ein Interesse daran, dass ihr Betrieb durch Bauarbeiten und den damit verbundenen Lärm nicht leidet.

Wie die Koordination von Infrastrukturarbeiten im Einzelfall aussieht, legte Reinauer anhand der derzeitigen Großbaustellen in der unteren Elisabethenstraße und im Aeschengraben dar. Hier arbeitet das Tiefbauamt mit den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) und den Industriellen Werken Basel (IWB) zusammen, die für die Tramgleise respektive die Stromversorgung zuständig sind.

Die laufende zweite Etappe der Umgestaltung Elisabethenstraße und die Erneuerung des Aeschengrabens seien so aufeinander abgestimmt, dass Verkehrseinschränkungen in eine Fahrtrichtung an beiden Baustellen möglichst nicht gleichzeitig erfolgen. So konzentrieren sich die Arbeiten in der Elisabethenstraße derzeit auf die Straßenseite mit den geraden Hausnummern zwischen Bankverein und Elisabethenkirche.

Beim Aeschengraben, bei dem in den vergangenen Wochen Tramgleise und unterirdische Leitungen erneuert wurden, soll bis Ende Dezember ein begrünter Boulevard entstehen, wie Projektleiter Thomas Grieder vom baselstädtischen Tiefbauamt erklärte. „Wir versuchen, den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen“, sagte er.

Dass überhaupt an so vielen Stellen in Basel gebaut werden muss, habe zum Teil auch historische Gründe, erklärte Tiefbauamtsleiter Reinauer. „Wenn verschiedene Stadtviertel zur gleichen Zeit entstanden sind, kommt auch die Infrastruktur zur gleichen Zeit in einen Zustand, in dem sie erneuert werden muss.“ Generell werde auch versucht, Straßenarbeiten mit Umleitungen in Zeiten wie die derzeitigen Sommerferien zu verlegen, da dann weniger Autos in der Stadt unterwegs sind.

Wichtig ist es auch, bei Arbeiten an der Infrastruktur einen großzügigen Zeit- und Geldpuffer einzuplanen. Denn immer wieder könne es zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommen, wie dies vor einigen Jahren bei Straßenarbeiten geschah. Damals wurde ein Dachbalken gefunden, der aus der Zeit der Kelten stammte und damit von archäologischer Bedeutung war. Bis dies aber durch die zuständigen Stellen abgeklärt und festegestellt worden sei, hätten die Bauarbeiten ruhen müssen. „Das sind natürlich Umstände, die wir so nicht voraussehen können“, machte Reinauer den Zuhörern deutlich.

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