Basel Alkohol am Steuer im Fokus

Die Oberbadische

Mehr Unfälle mit Velos und Senioren in Basel / Verkehrssicherheitsplan

Basel (sda). Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in Basel-Stadt im vergangenen Jahr leicht angestiegen, dies allerdings auf tiefem Niveau. Deutlich zugenommen haben hingegen die Unfälle mit Velofahrern und mit Senioren, wie aus der Verkehrsunfallstatistik der Basler Kantonspolizei hervorgeht.

Insgesamt verzeichnete die Polizei 2014 einen Anstieg um 77 auf 1106 Unfälle im Stadtkanton. Die Zahl der Unfälle mit Fußgängern blieb dabei unverändert bei 82. Jene der Unfälle mit Velos und E-Bikes stieg dagegen von 110 im Vorjahr auf 163, wie Rolf Thommen, Leiter der Verkehrspolizei, gestern sagte.

Am meisten Velo-Unfälle, insgesamt 73, gab es wegen Missachtung der Vorfahrt. Auf diese folgten als Unfallursachen das unvorsichtige Öffnen von Fahrzeugtüren, Alkohol und das Missachten eines Rotlichts. Bei über der Hälfte der Unfälle mit Fußgängern wie auch mit Velofahrern waren diese Verursacher oder Mitverursacher.

Stabil blieb zudem der Anteil der Velo- oder E-Bike-Lenker bei den Unfällen wegen Alkohols: Während die Zahl der Unfälle mit alkoholisierten Motorfahrzeuglenkern von 76 im Vorjahr auf 50 im vergangenen Jahr zurückging, sank sie bei den Velofahrern nur von 15 auf 14. Laut Thommen sind sich diese möglicherweise nicht bewusst, dass ihnen ebenfalls Bußen oder Entzug der Fahrerlaubnis drohen.

Deutlich angestiegen ist die Zahl der Unfälle, an welchen Personen ab dem 70. Lebensjahr beteiligt waren: Gab es 2013 noch 98 solcher Unfälle, waren es im vergangenen Jahr 125. Ein Schwerpunkt bei den Ursachen sei jedoch nicht auszumachen, sagte Thommen. Die Polizei will indes mit besonderen Präventionsangeboten reagieren.

Leicht angestiegen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen: Sie nahm gegenüber dem Vorjahr um 38 auf 435 zu. Zwei Personen kamen 2014 bei Verkehrsunfällen ums Leben; bereits im Vorjahr waren in Basel-Stadt zwei Todesopfer verzeichnet worden.

Die Polizei will auch 2015 intensiv Alkoholkontrollen durchführen, Zebrastreifen überprüfen und verbessern oder Straßen überprüfen, wo sich Velounfälle wegen geöffneter Fahrzeugtüren zutrugen. Eine weitere Senkung der auf tiefem Niveau stabilisierten Unfallzahlen sei indes nur mit einem umfassenden Plan zu erreichen, sagte Thommen.

Ein solcher Verkehrssicherheitsplan, der etwa auch Maßnahmen im Erziehungsbereich oder kulturelle Ansätze einschließt, ist eines der Legislaturziele der Regierung und ist bei der Polizei in Arbeit. Bereits seit 70 Jahren aber betreibt die Basler Polizei Verkehrsprävention vom Kindergarten bis in die Schulen.

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