Basel Anzeigen eingereicht

Die Oberbadische
Einer Anzeige von barfi.ch gegen die Neuausrichtung von Telebasel hat sich die Basler Zeitung angeschlossen. Foto: Fraune Foto: Die Oberbadische

Medien: Telebasel startet unter Widerstand neues Angebot

Basel (sda). Der Regionalsender Telebasel hat am Donnerstag sein neues multimediales Angebot gestartet. Neben dem überarbeiteten Fernsehprogramm setzt der teilweise gebührenfinanzierte Sender stark auf ein neues Newsportal im Internet. Zwei Basler Medienunternehmen wehren sich dagegen.

Um 18.30 Uhr begrüßte ein Moderator zur ersten Ausgabe der neuen „Telebasel-Stunde“. Zuvor sendete Telebasel für rund einen Tag lang einen Countdown und das neue Logo, ein großes buntes B.

Zusammen mit dem vollständig überarbeiteten Fernsehprogramm brachte Telebasel auch ein ausgebautes Internetangebot auf den Weg. Ansprechen will der Regionalsender mit dem multimedialen Angebot gemäß eigenen Angaben vorab Menschen zwischen 30 und 50 Jahren. Im Vordergrund stehen dabei News, Sport, Gesellschaft und Genuss.

Gegen das neue Angebot von Telebasel hat sich noch vor dem Start Widerstand gebildet: Der Basler Medienunternehmer Christian Heeb, der das Onlineportal barfi.ch betreibt, hat beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine Anzeige eingereicht: Telebasel, das teilweise aus Gebührengeldern finanziert wird, verstoße mit dem neuen Onlineauftritt gegen seine Konzession. Der Programmauftrag enthalte verbindliche Vorgaben, heißt es in der Anzeige.

Das Programm müsse sich auf lokale und regionale Nachrichten konzentrieren. Der Einsatz von öffentlichen Geldern für Aufgaben, die nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Produktion und der Verbreitung von Nachrichtensendungen via Fernsehen stehen würden, sei daher unzulässig.

Der Anzeige von barfi.ch schloss sich die Basler Zeitung (BaZ) an, wie das Unternehmen bekannt gab. Das Online-Engagement von Telebasel sei ein Angriff auf private Medienunternehmen, schrieb die Zeitung in einem Kommentar. Der Angriff könne aufgrund staatlicher Subventionen risikolos geführt werden.

Telebasel argumentierte vor dem Neustart, dass es rund 70 Prozent seiner Erträge mit Werbung erwirtschafte. Nur 30 Prozent entfielen auf die Konzessionsgelder. Der Sender versteht sich daher als privates Medienunternehmen. Zudem sei die Neuausrichtung mit dem Bakom abgesprochen.

Telebasel beschäftigt aktuell 120 Mitarbeiter. Die Konzession für den Betrieb eines Regionalfernsehens ist im Besitz der Stiftung Telebasel.

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