Die Vorwürfe gegen die Gipserfirma sind gemäß einer Stellungnahme im Wesentlichen dieselben wie bei früheren Konflikten, etwa in Zürich. Auch dort hatten Gewerkschafter mehrere Großbaustellen blockiert, um korrekte Arbeitsbedingungen zu erzwingen. Unia wirft der Firma vor, systematisch die Gesamtarbeitsverträge (GAV) zu unterlaufen, hohe ungerechtfertigte Lohnabzüge vorzunehmen, die Maximalarbeitszeit massiv zu überschreiten und die Arbeiter zu vierstelligen Barrückzahlungen zu zwingen. Den Gipsern blieben so unter dem Strich noch elf bis zwölf Euro Lohn pro Stunde. Laut einem Gewerkschaftssprecher haben sich bei Goger inzwischen Ausstände zugunsten der Arbeiter von landesweit mindestens 1,5 Millionen Franken summiert.
In Pratteln hat Unia gestern zehn Gipser nach Hause geschickt, wie der Gewerkschafter weiter sagte. Derzeit seien die Gipserarbeiten dort im 14. Stock von 28 Etagen angekommen; es gehe also um einen Großauftrag.