Basel Bäume völlig kahl gefressen

Die Oberbadische
Foto: zVg/Universität Basel Foto: Die Oberbadische

Natur: Buchsbaumzünsler in Nordwestschweizer Wäldern

Eine Langzeitstudie der Universität Basel zeigt, dass im Raum Basel der invasive Buchsbaumzünsler im Herbst 2016 wieder massiv zugenommen hat. In natürlichen Buchsvorkommen in Nordwestschweizer Wäldern sind bis zu 50 Prozent der Bäume kahlgefressen.

Basel. Der aus Ostasien eingeschleppte Buchsbaumzünsler bringt zahlreiche Gartenbesitzer zur Verzweiflung. Die Raupen des vor rund zehn Jahren erstmals bei Basel nachgewiesenen Kleinschmetterlings fressen in kurzer Zeit Buchsbäume kahl und verursachen so große Schäden in Gärten, Parkanlagen und natürlichen Buchsbeständen, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Basel. Bei Futtermangel wird auch die grüne Rinde an Zweigen und Stämmen des Buchses weggeknabbert. Viele Buchsbäume können sich nicht mehr erholen und sterben ab.

Abklopfen der Buchspflanzen zum rechten Zeitpunkt oder Abspritzen mit einem Hochdruckwasserstrahl können die gefräßigen Raupen stark dezimieren. Häufig wird jedoch zu chemischen Spritzmitteln gegriffen. Einige der Insektizide haben negative Folgen auf die Umwelt, töten sie doch nicht nur die invasiven Zünslerraupen, sondern auch Bienen, Hummeln und andere Insekten.

Der Einsatz von Insektiziden und damit auch die unerwünschten Nebenfolgen können stark reduziert werden, wenn der Einsatz der chemischen Mittel zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Da nur junge Buchsbaumzünsler-Raupen mit Insektiziden bekämpft werden können, sollten laut Uni Basel chemische Spritzmittel einige Tage nach dem Einsetzen der Flugphase der Falter verwendet werden. Ein zu früher oder zu später Einsatz reduziert den Erfolg.

Nun erscheinen aber die Buchsbaumzünsler-Falter nicht jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Untersuchungen von Forschern der Uni Basel zeigen, dass je nach Wetter- und Temperaturbedingungen die Weiterentwicklung der überwinternden Raupen früher oder später im Frühling beginnt und schneller oder weniger schnell verläuft. So sind die ersten Falter im Jahr 2011 bereits am 26. Mai erschienen, nach dem kalten und nassen April im vergangenen Jahr aber erst am 23. Juni.

Der Gemeine Buchs kommt an günstigen Standorten in Nordwestschweizer Wäldern und am Grenzacher Horn bei Wyhlen vor. Im Gegensatz zu Privatgärten und Parkanlagen ist der Einsatz von Insektiziden im Wald aber nicht erlaubt. Zuerst sah es tatsächlich danach aus, als ob der natürliche Buchswald nun gänzlich den gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers ausgeliefert wäre: 2010 war der jahrhundertalte Buchsbaumwald beim Grenzacher Horn völlig kahlgefressen, und auch die Buchsbestände bei Liestal wiesen immense Fraßschäden auf, teilt die Uni Basel mit. Jedoch konnten sich diese natürlichen Buchsvorkommen aber ohne menschliche Eingriffe teilweise wieder erholen. An den kahlen Ästen sprossen neue Blätter.

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