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Basel Basel per Bus erkunden

Die Oberbadische
Foto: zVg/busmiete.ch Foto: Die Oberbadische

Tourismus: Unternehmer aus Pratteln bietet Rundfahrten an

Von Saskia Scherer

Weil ihn Touristenbusse in großen Städten selbst faszinieren, bringt der Busunternehmer Michael Trummer aus Pratteln jetzt ein eigenes Gefährt auf die Straßen von Basel.

Basel. Ausschlaggebend war für Trummer ein Besuch im Jahr 2012 in Kopenhagen, wo er auf ein Angebot aufmerksam wurde, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt. „Ich wollte versuchen, das auch umzusetzen.“ Schon damals trat der Unternehmer an Basel Tourismus heran. Das Feedback sei aber „nicht großartig“ gewesen – was er nicht als Vorwurf meint. Schließlich wagte der Anbieter einen zweiten Versuch, weil er vergangenes Jahr einen Großauftrag verlor und zwei Fahrer zu viel hatte. „Und Basel Tourismus ist darauf eingegangen“, freut sich Trummer. „Ich wusste, der Tag zum Gas geben ist gekommen.“

Frédéric Pothier, Vizedirektor von Basel Tourismus, spricht von einer „extremen Bereicherung“ für die Gäste in der Stadt. „Wir suchen generell immer Kooperationspartner, um unser touristisches Angebot zu erweitern“, sagt er.

Die Oldtimer-Tramrundfahrten sieht Pothier nicht als Konkurrenz. „Der Bus bietet eine klassische Rundfahrt an, wie man das aus London, Paris oder Berlin kennt“, erläutert er. In kurzer Zeit könnten Touristen die Dimensionen und Sehenswürdigkeiten der Stadt erfassen, um dann zu entscheiden, was sie noch vertiefen wollen.

Geplant sind laut Trummer fünf Touren am Tag, zwischen 9.20 und 18.30 Uhr werden fortlaufend Runden gedreht. Eine komplette Fahrt dauert rund 90 Minuten. „Es gibt quasi keinen Anfang und kein Ende.“

„Hop-on-Hop-off“

Touristen geben bei der Buchung ihren gewünschten Einstiegsort an und können unterwegs spontan nach dem „Hop-on-Hop-off“-Prinzip ein- und aussteigen. Derzeit stehen 14 Haltestellen auf dem Plan, darunter der Novartis Campus, die Kaserne, die Messe Basel, der Tinguely-Brunnen und der Bahnhof SBB.

„Die innerste Innenstadt können wir noch nicht befahren“, sagt Trummer, der noch auf Bewilligungen wartet. Das Fahren sei weniger ein Problem, eher Haltestellen, die nicht als solche gekennzeichnet sind. Dass der Touristenbus keine Konkurrenz zu den Basler Verkehrsbetrieben darstellt und somit nicht konzessionspflichtig ist, sei schnell klar gewesen.

Der Bus, der derzeit noch fertig beklebt wird, verfügt über 35 Plätze. An jedem Platz befindet sich ein Tablet mit einem Audio-Guide in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch. Da der Bus über freies W-Lan verfügt, kann man sich die App auch auf sein eigenes Gerät herunterladen und später in der Stadt nutzen.

Pothier ist froh darüber, dass der Bus an 365 Tagen im Jahr fahren soll. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Stadt auch sonntags zu beleben“, erklärt er. Basel Tourismus fungiert als Kommunikationspartner, kümmert sich um Werbung und verkauft auch Tickets.

Trummer benötigt 35 bis 50 Fahrgäste pro Tag, um seine Kosten zu decken. „Das sind rund drei Prozent der Touristen, die Basel besuchen – ich denke, das ist realistisch“, gibt sich der Busunternehmer optimistisch.

Die Jungfernfahrt findet am Samstag, 16. April, ab 12.15 Uhr statt. Es gibt Tickets, die zwei, zehn oder 48 Stunden gültig sind. Mehr Informationen im Internet unter www.baselcitytour.ch.

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