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Basel Baselworld – Messe der Superlative

Die Oberbadische
Schnelle Flitzer und edle Uhren: Die wichtigste Messe der Schmuck- und Uhrenbranche lockt das Fachpublikum. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Fachpublikum strömt nach Basel / Aussteller ziehen alle Register / „Habe keine Angst vor Konkurrenz“

Von Michael Werndorff

Basel. Schnell werden noch einmal die Auslagen drapiert und die Scheiben geputzt, damit funkelnde Edelsteine und erlesene Uhren die Betrachter in ihren Bann ziehen können. Die Baselworld, das wichtigste Schaufenster der Schmuck- und Uhrenindustrie, hat gestern ihre Tore für das Fachpublikum geöffnet und verspricht wieder Superlative.

„Noch größer, schöner und besser“ will Sylvie Ritter, Direktorin der Baselworld, die Messe machen. Auch bei den 1500 Ausstellern der Uhren- und Schmuckindustrie aus aller Welt blieb es nicht bei Lippenbekenntnissen. Wer durch die Hallen der Baselworld schlendert, sieht auf den ersten Blick, dass nur das Beste gerade gut genug ist. Auserlesene Zeitmesser wollen in aufwendig gestalteten Messepavillons präsentiert werden, vor denen hübsche Damen mit teuren Colliers um die Wette strahlen.

Auch gehen Uhren und fahrbare Untersätze eine Symbiose ein: Schnittige Formel-1-Flitzer stehen vor Schaukästen, in denen moderne Zeitmesser ausliegen, einige Meter weiter ist ein wertvoller Oldtimer geparkt, der den Charme klassischer Armbanduhren für den Mann von Welt unterstreichen soll.

Um aufzufallen heißt es aber nicht unbedingt höher, schneller, weiter, wie ein Uhrenhersteller aus Japan beweist. Jeffrey Chong, Kopf der Firma, ist eigens mit Jon Roth, einem in Toronto beheimateten Barbier, angereist, der Messebesuchern wahlweise eine Rasur oder auch einen neuen Haarschnitt verpasst. Der kleine, als „Barber-Shop“ eingerichtete Messepavillon soll die Besucher in die 1950er Jahre versetzen, erklärt Chong sein Konzept, mit dem er in Basel Aufsehen erregen und neue Kunden erreichen will. „Schließlich müssen wir uns immer etwas Neues einfallen lassen.“ Er wolle auf einen lässigen Lifestyle setzen, so Chong, dessen Uhren im unteren Preissegment angesiedelt sind. „Wir sind jetzt das zweite Jahr in Basel vertreten, das ist die wichtigste Uhren- und Schmuckmesse für Hersteller und Händler, auch für uns“, betont er, während er Haarkämme, auf denen das Firmenlogo prangt, verteilt.

Rachaneeporn Chiraratwatthana, eine junge Schmuckdesignerin aus Bangkok, spürt den Konkurrenzdruck weniger. Die junge Frau hat das Metier von der Pike auf gelernt. „Mein Vater hat das Unternehmen gegründet, jetzt führe ich die Firma, die eine eigene Werkstatt mit 40 Angestellten hat“, sagt sie stolz. Kostbare vielfarbige Edelsteine verwende sie für ihre Ringe und Broschen, welche die Form von Blüten haben. „Das unterscheidet uns von anderen Herstellern, deswegen habe ich auch keine Angst vor Konkurrenz“, betont die Designerin. Für sie hat die Blütenform übrigens eine besondere Bedeutung: „Diese repräsentiert die Frau am besten“. Blumen würden sie auch inspirieren, immer neue Kreationen zu schaffen, die in der ganzen Welt bekannt werden sollen, erklärt sie weiter. Hierzu eigne sich die Baselworld am besten. Von selbst verstehe sich, dass sie heimische Edelsteine verwende, erläutert die junge Designerin.

Dass Deutschland, genauer gesagt Idar-Oberstein, eine wichtige Rolle im Edelsteinmarkt spielt, weiß Bernd Willi Ripp, Geschäftsführer des dort ansässigen Unternehmens Groh und Ripp. „Die Stadt ist immer noch Zentrum der Edelsteinschleiferei, die gesamte Branche kauft hier ein – egal ob Ziffernblätter oder Edelsteine.“

Die Nachfrage nach Luxusgütern scheint ungebrochen hoch zu sein, denn die Messeleitung erwartet 150 000 Fachbesucher aus aller Welt.

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