Basel Basler Chemieriese unterstützt Schülerexperiment

Die Oberbadische

Wissenschaft: Rakete mit Schulforschungsprojekt zur Internationalen Raumstation gestartet

Das erste Schulforschungsprojekt, das zeigen soll, ob Stecklinge in der Schwerelosigkeit Wurzeln bilden, ist kürzlich zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Das von Maria Koch, Raphael Schilling und David Geray – drei Schülern eines agrarwissenschaftlichen Gymnasiums in Ravensburg – entwickelte Experiment verlies an Bord der SpaceX-Rakete das Kennedy Space Center in Florida. Bisherige Versuche befassten sich mit dem Wachstumsverhalten von Samen in der Schwerelosigkeit. Wenn Stecklinge zur Vermehrung von Pflanzen im Weltraum verwendet werden könnten, dann wäre das ein beachtlicher Fortschritt für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln für lange Weltraummissionen wie die Reise zum Mars.

„Wir freuen uns riesig, dass es uns gelungen ist, unser Experiment zur ISS zu schicken“, erklärte Maria Koch. „Bis heute wurden die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf Stecklinge noch nicht untersucht. Das ist ein einmaliges Erlebnis.“

Für das Experiment verwendete die Schülergruppe 15 Milimeter große Stecklinge der Pflanze Ficus pumila (Kletterfeige). Sie erfüllt die strengen Anforderungen für eine Reise in den Weltraum: Sie ist klein genug für den limitierten Platz an Bord und resistent gegen die Temperaturschwankungen von vier bis 28 Grad Celsius. Maria, Raphael und David steckten die Stecklinge in ein Nährmedium auf Agarbasis, das sich in einem Hightech-Experimentiercontainer namens AFEx Habitat befindet. Der Versuch wurde 36 Stunden vor dem Start der Rakete an das Einsatzteam der NASA übergeben. Nachdem der Versuch im Weltraum beendet ist, werden die Schüler auf der Erde ein Kontrollexperiment unter dem Einfluss der Schwerkraft durchführen.

Die Pflanzenschutz-Experten der BASF haben die jungen Wissenschaftler mit Fachwissen, Material und Ausrüstung unterstützt und sie wissenschaftlich beraten. Für die Entwicklung des Experiments absolvierten die Schüler ein Praktikum am BASF-Agrarzentrum in Limburgerhof. Da die Stecklinge im Weltraum extremen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sein können, müssen sie vor Bakterien- und Pilzbefall geschützt werden. Um das zu gewährleisten lieferte die BASF sowohl Wissen als auch Produkte, wie Fungizide, die dafür sorgen, dass die Stecklinge auf ihrer Reise zur ISS und während der dortigen Forschungsarbeiten gesund bleiben.

„Das ist der spannendste Feldversuch, an dem ich je teilgenommen habe. In der Forschung geht es immer darum, neue Ideen zu testen. Bisher haben unsere Experimente jedoch immer auf der Erde stattgefunden“, erklärt Dr. Sebastian Rohrer, Early Fungicide Biology bei BASF Crop Protection. „Der Innovationsansatz von BASF basiert auf der Zusammenarbeit mit anderen. Die Arbeit mit den Schülern ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Junge Menschen wie sie werden die Zukunft der Landwirtschaft durch neue Innovationen aktiv mitgestalten.“

Maria, Raphael und David, die mittlerweile Agrarwirtschaft studieren, begannen ihr Projekt V3PO im Jahr 2015 im Rahmen einer ‚Jugend forscht‘ Arbeit an der Edith-Stein-Schule Ravensburg und Aulendorf. Die Versuchsanordnung bleibt für 30 Tage im Weltraum. Anschließend werden auf der Erde die Testergebnisse ausgewertet.

V3PO ist das erste deutsche Schulprojekt, das in das Nachwuchsförderprogramm der NASA aufgenommen wurde. Raphael Schillilng meint dazu: „Wenn wir weit in die Zukunft blicken, in der Ackerbau im Weltraum Realität sein wird, dann werden wir vielleicht zu den Pionieren in diesem Bereich zählen.“

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