Basel Besser wären Profis auch nicht

Die Oberbadische
Keine Frage, auch die 8. Auflage von Young Stage, des internationalen Circus-Festivals in Basel, brachte Show und Circus-Acts in Perfektion auf die Bühne. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Circus-Festival: Young Stage in Basel zeigt hohe zirzensische Kunst

Von Gerd Lustig

Dass eines von vorneherein klar ist: Besser hätten es auch gestandene Profis nicht machen können. Denn das, was die Nachwuchsartisten im Rahmen der 8. Auflage von Young Stage da auf die Bühne und die Bretter der Manege „Das Zelt“ auf der Rosentalanlage in Basel zauberten, war beeindruckend wie faszinierend zugleich.

Basel. Eine Gänsehaut löste die nächste ab. Staunen, Anerkennung und Amüsement kannten kaum Grenzen. Und so fiel der Applaus der rund 1000 Zuschauer bei der diesjährigen Premiere für die Weltelite der jungen Profi-Artisten mehr als üppig aus.

In einer gut dreistündigen Show, erneut informativ und unterhaltsam moderiert von Nina Havel und Max Loong, hatten zuvor insgesamt 36 Akteure aus neun Nationen in 14 Nummern die hohe Kunst des Circus. Ausgewählt worden waren sie aus weit mehr als 400 Bewerbern, was erneut Rekord bedeutete. Nach drei ausverkauften Vorstellungen wird heute eine fachkundige Jury entscheiden, wer die im Wert von 10 000 Franken dotierten Preise letztlich abräumt. Doch gleichgültig, auf wen auch immer die Wahl fällt. Den Artisten, die 2016 den „Circus der Zukunft“ zeigten, dürften vielerorts die Türen für große Auftritte und magische Momente weit offen stehen.

„Soviel Qualität hatten wir bislang noch nie“, lobte anerkennend auch Festivaldirektorin und Produzentin Nadja Hauser. Ganz besonders hat sich zudem über die erstmalige Preisvergabe durch den renommierten „Cirque du Soleil“ gefreut, der weltweit nur zwei Preise vergibt. „Das ist eine große Ehre für uns und zeigt, dass wir mit Young Stage auf dem richtigen Weg sind“, so Hauser.

Und in der Tat, was das Publikum da zu sehen bekam, war schon wirklich vom Feinsten. Ob Jonglage, Hula Hoop, kühne Sprünge und Luftartistik oder ob Banquine, graziöse Trapez-Nummern, Diabolo oder auch Breakdance: Da war an jegliche Facette des modernen Circus gedacht. Für den guten Ton zwischen den insgesamt 14 internationalen Acts sorgte obendrein die Liveband „Äl Jawala“. Alles in allem also: ein wunderbarer Abend.

Ob anspruchsvoll, gewagt und kreativ oder ob tänzerisch, musisch, bisweilen auch theatralisch und, dann aber wieder mitreißend und perfekt in der Darbietung: Die für die Show auserwählten Artisten beherrschten allesamt die Klaviatur der Zirkuskunst. Angefangen von den „3J“-Keulenjongleuren aus der Ukraine, dem Ballkünstler Donial Kalex aus Deutschland, der Hula Hoop-Königin Melodie Lamoureux (Kanada) und dem Diabolo-Meister Fabian Galouye aus Frankreich über Jason Brügger (Schweiz) am Luftband, Florence Amar (Kanada) mit dem Aerial Hoop oder den graziösen und mit turnerischen Figuren der höchsten Stufe nur so gespickten Vorführungen der Duos Jose & Gaby (Kolumbien), Tuk & Sofie (Dänemark) und Elle et Lui (Frankreich/Kanada): Perfektion und beste Unterhaltung waren stets angesagt. Und dann waren dann ja auch das Duo André Leo (Belgien) mit dem Rhönrad, die Gruppe Synchro (Kanada/Frankreich/USA) oder auch die „3 Funky Monkeys“, die den Szenenapplaus ob ihrer Künste nur so herausforderten. Höchstleistungen zeigte zudem die Gruppe „Cirque la Compagnie“ (Frankreich) per Teeterboard und Stange. Es war schon faszinierend, was die tollkühnen Springer und Kletterer da so alles vollführten.

Und ganz besonders in die Herzen des Publikums hatte sich die „Dancefloor Destruction Crew“ (Deutschland) mit ihrer ultimativen Breakdance-Show getanzt. Aber was heißt hier getanzt. Zu Klängen aus dem Bereichen Pop, Schlager, Swing und Rap legten sie eine 1a-Nummer aufs Bühnenparkett, das nur so vor Kreativität, Können und wilder Energie strotzte.

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