Basel BKB steigert Gewinn

Die Oberbadische

Bilanzen: Steuerstreit drückt Geschäftserfolg der Basler Kantonalbank

Die Neuausrichtung der Basler Kantonalbank (BKB), die sich als unabhängige Beraterbank profilieren will, trägt Früchte: Das Stammhaus konnte seinen Jahresgewinn um 25,2 Prozent auf 89 Millionen Franken steigern.

Basel (sda/sc). Bankpräsident Andreas Sturm zeigte sich gestern vor den Medien zufrieden: Die Bank sei voll auf Kurs und die definierte Strategie greife. Die Gewinnausschüttung an den Kanton steigt um 9,4 Prozent auf 70 Millionen Franken.

Auf Anfrage erklärte Mediensprecherin Martina Hilker, dass kein Stellenabbau geplant sei. Der Anteil an Grenzgängern, die bei der BKB beschäftigt sind, lag Anfang Februar bei 120 Personen.

Die Umsetzung der neuen Strategie und der Wechsel von 50 Angestellten von der zum BKB-Konzern gehörenden Bank Coop ließen den Aufwand um 5,4 Prozent auf 209,5 Millionen Franken ansteigen. Weil sich die BKB im Steuerstreit mit Deutschland auf eine Zahlung von 38,6 Millionen Euro einigte, sank der Geschäftserfolg um vier Prozent auf 118,4 Millionen Franken. Ohne diesen Einmaleffekt wäre das Ergebnis um 28 Prozent höher ausgefallen. Was den Steuerstreit mit den USA betrifft, rechnet die BKB mit einer Einigung im laufenden Jahr. Die Verhandlungen seien im Gang.

Neben dem Ergebnis für das Stammhaus veröffentlichte die BKB auch das Konzernergebnis, das auch Coop einschließt. Der Konzerngewinn stieg um 13,3 Prozent auf 227,1 Millionen, während der Geschäftserfolg mit 576,6 Millionen um 0,4 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr.

Beim Geschäftsertrag konnte das BKB-Stammhaus mit 377,3 Millionen Franken eine Zunahme um 9,1 Prozent verzeichnen. Das Zinsengeschäft trug dazu 181,1 Millionen oder 2,3 Prozent mehr bei als im Vorjahr. Zu verdanken sei dieses Plus trotz Negativzinsen der rechtzeitigen Absicherung des Zinsrisikos und einer risikobewussten Kreditvergabe.

Die BKB will nur noch Geschäfte tätigen, deren operativer Gewinn die Kosten des dafür eingegangenen Risikos übersteigt. Das führte 2015 bei den Hypotheken zu einem Rückgang um 0,1 Prozent auf zehn Milliarden Franken. Im laufenden Jahr will die Bank wieder zulegen.

Einen deutlichen Rückgang um 15,8 Prozent auf 75,2 Millionen musste die BKB beim Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbuchen. Begründet wurde dies mit der Umsetzung der Weißgeldstrategie und dem Verzicht auf Entgelte zu Gunsten der Vertriebsstellen.

Schwarzgeld sollte Geschichte sein

Bei dieser Strategie habe die BKB ihr Ziel erreicht, sagte Direktionspräsident Guy Lachappelle. Seit Ende 2015 sollte es bei der Basler Staatsbank kein Schwarzgeld mehr geben. „Die BKB ist sauber und aufgeräumt“, konstatierte Lachappele. Als einzige Bank verlangt die BKB auch von inländischen Kunden eine Bestätigung, dass sie ihr Geld versteuern.

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