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Basel Damit die Luft nicht zu dick wird

Die Oberbadische
Zwar hat sich die Luftqualität in Basel verbessert, Feinstaub ist aber nach wie vor ein großes Problem. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Lufthygieneamt beider Basel feiert 30-jähriges Bestehen mit einer Smartphone-App

Von Michael Werndorff

Basel. Luft kennt keine Grenzen. Deshalb haben vor mehr als 30 Jahren die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft beschlossen, die Luftreinhaltung von nun an gemeinsam zu begehen. Gefeiert wird der runde Geburtstag mit „Basler Luft“, einer Smartphone-App, die über die vielfältigen Aufgaben des Lufthygieneamtes beider Basel informiert.

Anhand von Bildern, Erklärungen und Grafiken sollen Nutzer der App an fünf verschiedenen Positionen in Basel-Stadt mehr über die Themen Luft und Strahlung erfahren, erklärt Hansruedi Moser vom Lufthygieneamt beider Basel im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir haben uns überlegt, was wir machen können, um über die Aufgaben des Amtes zu informieren und gleichzeitig das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zu stärken.“

Gedacht war zunächst ein Stadtrundgang mit Infotafeln an ausgewiesenen Orten, so Moser, dann wurde der Entschluss gefasst, eine App zu entwickeln, die mehr Möglichkeiten biete. An fünf Orten erhält der Nutzer Infos auf sein Smartphone, so zum Beispiel an der Messstation in St. Johann. Ist die Luft im St. Johann-Quartier gesund? „Aktuelle Werte der Luftanalysen können an Ort und Stelle abgerufen werden“, erklärt Moser.

Die Luftqualität habe sich seit Bestehen des Amtes deutlich verbessert. „Waren ursprüngliche Luftverschmutzer Staub und das von Heizungen produzierte Schwefeldioxid, hat sich dieser Sachverhalt dank umfangreicher Sanierungsmaßnahmen grundlegend geändert.“ Heute sei nämlich der motorisierte Verkehr Luftverschmutzer Nummer eins – also Feinstaub und Stickstoffdioxid. Doch nicht nur Verkehr, sondern auch die Holzfeuerung belaste die Luft, was an Tagen mit Inversionswetterlagen ein besonderes Problem sei.

„Neben dem Thema Luft werden weitere Aspekte wie zum Beispiel Lichtverschmutzung, Gestank durch Grillen im Freien, Mobilfunkantennen und korrekte Müllverbrennung angesprochen“, erläutert Moser, der mit dem Angebot auch Schulen ansprechen will. „Wir geben Lehrern die Möglichkeit, das Thema im Unterricht zu besprechen und anhand des Rundgangs vor Ort zu vertiefen.“ Ziel sei es, auch junge Menschen zu sensibilisieren. Zwar sind die Schadstoffemissionen in den vergangenen Jahren rückläufig, trotzdem sind die Ziele der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) nur teilweise erreicht worden, ist auf den Internetseiten des Lufthygieneamtes beider Basel zu lesen. So werden bei den Schadstoffen Stickstoffdioxid, Ozon und lungengängiger Feinstaub nach wie vor übermäßige Belastungen festgestellt.

Das Basellandschaftliche Amt gibt es schon seit den 1960er-Jahren. Ab 1977 wurde ein gemeinsames Messnetz betrieben – zu Beginn für den damals kritischen Schadstoff „Schwefeldioxid“. Beim Lufthygieneamt arbeiten heute 18 Personen. Neben der Luftreinhaltung gehören auch die Überwachung der Nichtionisierenden Strahlung und neu auch der Bereich der Lichtverschmutzung zu den Aufgaben.

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