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Basel „Die Region rückt zusammen“

Die Oberbadische
Zollanlage Burgfelderstraße: Das Gewinnerprojekt der Architekten Nord beeindruckte die Jury durch formale Reduktion und Verhältnismäßigkeit im Umgang mit Material und Formensprache. Visualisierung: Nord GmbH Foto: Die Oberbadische

Arbeiten zum Streckenbau der grenzüberschreitenden Tram 3 beginnen / Ende 2017 soll erste Bahn fahren

Von Michael Werndorff

Basel. Ein wichtiger Schritt im Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Dreiländereck war die Inbetriebnahme der grenzüberschreitenden Tram 8 von Basel nach Weil am Rhein. Mit den Arbeiten zur Verlängerung der Linie 3 nach Saint Louis folgt jetzt der nächste Meilenstein. Während auf Schweizer Seite noch grünes Licht seitens des Bundesamtes für Verkehr aussteht, arbeiten in Frankreich bereits die Bagger.

„In einigen Jahren wird die Realisierung der Tramlinie 3 als historischer Moment bezeichnet“, sagte Regierungsrat Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements von Basel-Stadt, am Mittwochabend im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung des Projektwettbewerbs zum Umbau der Zollanlage Burgfelderstraße. „Grenzüberschreitende Trams haben Hochkonjunktur“, kommentierte Wessels schmunzelnd den Einkaufstourismus nach Weil. Fest stehe, dass sich der durchschlagende Erfolg zwar normalisieren, aber länger anhalten werde als Entscheidungen der Schweizerische Notenbank.

Zwar gebe es auch Bestrebungen, die Grenzen undurchlässig zu machen, „aber wir halten mit der Schaffung der Tram-Infrastruktur, die der Alltagsrealität der Menschen im Dreiland entspricht, dagegen“, betonte Regierungsrat Wessels. Das IBA-Projekt bringe die Menschen beiderseits der Grenzen näher zusammen und stärke das Wir-Gefühl. „Das ist wichtiger als die reine Verkehrsfunktion.“

Als Vertreter der französischen Partner sprach Alain Girny, Präsident des südelsässischen Gemeindeverbands Communauté de Communes des Trois Frontières, und ließ auch die Herausforderungen im Vorfeld des Projekts Revue passieren. Die Verwaltung in Frankreich sei viel komplizierter als in der Schweiz, aber „am Ende findet man immer eine gute Lösung“, sagte Girny.

In Frankreich erstreckt sich die neue Gleisanlage über eine Länge von mehr als 2,6 Kilometern und soll Areale erschließen, die bisher gar nicht oder nur mangelhaft mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar sind, referierte Girny. Er sieht in dem rund 100 Millionen Franken teuren Projekt eine „wichtige Katalysatorfunktion“, denn es soll zu Neuansiedlungen und Verdichtungen von Wohnraum und Dienstleistungen kommen. Zudem wurde am Bahnhof von Saint Louis bereits eine Park- und Ride-Anlage geschaffen, die Platz für 740 Fahrzeuge vorhalte.

Mit dem Ausbau des Tramnetzes, das früher übrigens wesentlich größer war, so Wessels, wolle man die verschiedenen Verkehrsträger keinesfalls gegeneinander ausspielen, sondern die wirtschaftliche Fitness der Region für die Zukunft sichern.

Zeitlos und zukunftsorientiert ist auch das Siegerprojekt, urteilte Florian Marti, Vorsitzender der Jury des Projektwettbewerbs, für die Neugestaltung der Zollanlage und Tramhaltestelle Burgfelden Grenze.

Bis aber die erste Tram die Grenze passieren wird, sollen noch zwei Jahre vergehen. Vorbehaltlich der abschließenden Bewilligung durch das Bundesamt für Verkehr wird mit dem Baubeginn auf Basler Seite erst zum Ende des Jahres gerechnet.

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