^ Basel: Die Stadt am Rheinknie aus der Vogelperspektive - Basel - Verlagshaus Jaumann

Basel Die Stadt am Rheinknie aus der Vogelperspektive

Die Oberbadische
Martin Möhle, Kurator der Ausstellung, kann zahlreiche Exponate präsentieren. Unter diesen ist eine briefmarkengroße Kopie des „ältesten Stadtbildes“ von Basel. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

AusstellungMuseum Kleines Klingental zeigt Radierungen von Matthäus Merian

Von Michael Werndorff

Basel. Vor 400 Jahren hat Matthäus Merian dem Basler Rat seine große Stadtansicht Basels aus der Vogelschau übergeben. Sie vermittelte erstmals ein getreues Abbild der mittelalterlich geprägten Bebauung, die durch die Stadtmauer scharf vom Umland abgegrenzt wurde. Heute dient sie als unverzichtbare Quelle der Stadtgeschichte. Jetzt widmet das Basler Museum Kleines Klingental den Stadtdarstellungen Merians eine Ausstellung, die am Samstag ihre Tore öffnet.

„Die Ausstellung wirft ein Licht auf Merians Vorbilder und seine Arbeitsweise sowie darauf, wie Merian die spätere Sicht auf die Stadt geprägt hat – bis hin zur modernen, georeferenzierten Vermessung“, erklärte Ausstellungskurator Martin Möhle gestern bei einer Medienorientierung. Zudem widmet sich die Ausstellung der Stadtvermessung und dem ersten, von Rudolf Falkner ab 1865 gezeichneten offiziellen Katasterplan, der mit modernen Vermessungstechniken digital verknüpft wird. Gleichzeitig soll mit dem Start einer neuen Internetseite (www.merian.bs.ch) dem Besucher die Möglichkeit gegeben werden, sich auf eigene Faust in der Stadt Merians zu bewegen und weiterführende Informationen zu einzelnen Bauwerken abzurufen. „Das Angebot soll fortgeführt und sogar ausgebaut werden“, sagte Möhle. Hierzu bedürfe es auch noch weiterer Forschungsarbeit. Das Projekt entstand aus einer Kooperation der Kantonalen Denkmalpflege mit dem Grundbuch- und Vermessungsamt von Basel-Stadt.

Erfreut zeigte sich Museumsleiter Gian Casper Bott über die Vielzahl sensationeller Exponate, die man zusammengetragen habe und jetzt der Öffentlichkeit präsentieren könne. Beteiligt sind unter anderem die Graphische Sammlung Albertina in Wien, welche eine aquarellierte Federzeichnung als Leihgabe beisteuerte, und das Kunsthaus Zürich mit einem Selbstbildnis Merians aus dem Jahr 1630. Aber auch Exponate der Staatlichen Museen Berlin und des historischen Museums Basel sind Teil der Ausstellung. „Obwohl die Stadt längst nicht mehr so aussieht, ist das von Merian entworfene Stadtbild im Bewusstsein vieler Basler“, kommentierte Bott den Einfluss Merians auf das kulturelle Gedächtnis.

Mit den Vogelschauplänen von Paris und Basel sammelte Merian erste Erfahrungen mit Städteansichten. Seit den 1630er Jahren bereitete er ein umfassendes Verlagswerk zur Topografie Europas vor. Merians Motiv war das Erlebnis des 30-jährigen Kriegs: Er wollte die Siedlungen im Zustand vor den Zerstörungen darstellen. In Basel kam es im 19. und 20. Jahrhundert im Zuge der sogenannten Citybildung zu großflächigen Abrissen historischer Bauten.

Die Ausstellung ist bis zum 10. April mittwochs und samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet acht Franken.

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