Basel Diskrete Geburt

Die Oberbadische
Babyklappen sorgen nicht für weniger Kindstötungen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kein Babyfenster in Baselland

Liestal (sda). Im Kanton Baselland wird es für verzweifelte Mütter kein Babyfenster geben: Die Mehrheit des Landrats wollte wie die Regierung einem entsprechenden Vorstoß keine Folge geben. Eine Antragstellerin aus der SVP-Fraktion hatte die Einrichtung eines Babyfensters auch im Baselbiet verlangt. Die Regierung erachtete dies in ihrer Antwort indes als „nicht zielführend“. Berichte aus Deutschland zeigten, dass damit die Zahl von Kindstötungen nicht zurückgehe. Außerdem würde das Recht der Kinder auf Kenntnis der eigenen Abstammung verletzt.

Als Alternative sieht die Regierung die Möglichkeit der diskreten Geburt. Diese vermeide die erwähnten Rechtsprobleme, und die psychischen Folgen für Mutter und Kind seien geringer. Ein weiterer Vorstoß im Landrat hatte die diskrete Geburt zum Ziel, wie sie im Universitätsspital Basel möglich ist. Die vorbereitende Kommission wies zudem darauf hin, dass in der Schweiz bereits fünf Babyfenster bestünden. Die nächstgelegenen für die Region seien in Olten sowie in Lörrach, wo es eine beim St. Elisabethen-Krankenhaus gibt. Diese Sicht von Regierung und Kommission wurde von den Fraktionen mehrheitlich gestützt.

In praktisch allen Fraktionen gab es indes Ratsmitglieder, die sich dagegen stellten. Die Antragstellerin zeigte sich in einem teils emotionalen Votum „enttäuscht und traurig“: Wenn nicht bewiesen sei, dass ein Babyfenster etwas nütze, sei dann bewiesen, dass es nichts nütze?, fragte sie. Andere wiesen darauf hin, dass Babyfenster und diskrete Geburten zweierlei seien: Das eine diene verzweifelten Müttern nach der Geburt, das andere aber zuvor.

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