Hohe Belastung
Eindeutige Gründe, weshalb einzelne Substanzen mehr und andere weniger konsumiert werden, gibt es Steinauer zufolge nicht. Was man mit Sicherheit sagen könne, ist, dass die Belastung in der Bevölkerung hoch sei. „Gesundheitliche, soziale oder politische Krisen in Europa beeinflussen die psychische Befindlichkeit und begünstigen den Konsum von Suchtmitteln.“
Die Zahlen des „Drug Checkings“ ließen keine allgemeine Aussage zu, kommentiert Steinauer die Lage. Der Handel und Konsum illegaler Substanzen sei äußerst heterogen und hänge von verschiedensten Faktoren ab. Basel nehme auch keine Sonderrolle beim Konsum und der Verbreitung bestimmter Substanzen ein. „Es gibt kein Muster der Verbreitung in den Schweizer Städten. Die meisten Substanzen werden überall in der Schweiz konsumiert.“
Was das Schmerzmittel Fentanyl angeht: Es besteht die Gefahr, dass die Substanz auch im Dreiland ankommt, weiß Frank Meißner, Leiter der Drogen- und Jugendberatungsstelle. Heroin werde zunehmend mit Fentanyl versetzt, weil nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan der Opiumanbau reduziert wurde. „Darauf haben sich die Händler eingestellt, die versuchen, Fentanyl auf dem Markt zu etablieren.“ Die Substanz sei leicht und günstig herzustellen und habe höhere Gewinnspannen, weiß der Experte. Die Substanz wirkt bis 100 Mal stärker als Heroin, schnell komme es daher zu Überdosierungen und gefährlichen Wirkungen. „Wir müssen sehr wachsam sein“, warnt er.