Basel Einkaufstempel schrumpft deutlich

Die Oberbadische
Die Stadtoberen von Saint-Louis wollen auf dem Areal zwischen EuroAirport und Bahnhof ein Einkaufszentrum errichten, in dem 2000 neue Jobs entstehen sollen. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Umstrittenes Einkaufszentrum soll ab 2020 vor den Toren Basels enstehen / Entwicklungsimpulse erwartet

Von Michael Werndorff

Regio. Nicht mehr in der ursprünglichen Größe sondern deutlich kleiner soll auf einer 20 Hektar großen Fläche zwischen EuroAirport (EAP) und dem Bahnhof von Saint- Louis ein Einkaufszentrum entstehen. Die Planungen gehen zwar auf das Jahr 2008 zurück, nehmen aber aufgrund eines Vorvertrages, der mit dem Investor Unibail-Rodamco abgeschlossen wurde, jetzt konkrete Formen an. Zwischen 300 und 350 Millionen Euro will der milliardenschwere Investor in die Hand nehmen.

Der unterzeichnete Vorvertrag sichert dem Investor die Kaufrechte zu, wie die Zeitung L’Alsace berichtet. Damit ist ein erster Schritt getan. Bis indes der erste symbolische Spatenstich auf dem Technoport erfolgen wird, können gut und gerne noch fünf bis sieben Jahre vergehen, teilte Alain Girny, Präsident des Gemeindeverbunds Communauté de Communes des Trois Frontières, mit. Das liege an Genehmigungsverfahren, die in Frankreich langwierig seien, teilte er der Presse mit.

Das Vorhaben war von Anfang an umstritten: Die Gegner des Projekts, allen voran der Einzelhandel und der damalige Bürgermeister von Saint Louis, Jean Ueberschlag, erreichten vor dem Straßburger Verwaltungsgericht, dass die Planungen aufgrund formaljuristischer Fehler für nichtig erklärt wurden. Ueberschlag befürchtete nicht nur einen Verkehrskollaps, sondern auch ein Ausbluten des Einzelhandels vor Ort.

Was die Größe des Einkaufszentrums angeht, war damals von einer noch nie dagewesenen Dimension die Rede: 120 000 Quadratmeter Gesamtfläche standen im Raum, die auch ein Multiplexkino und Sporteinrichtungen beinhalten sollten. Die Größenordnung wurde mittlerweile nach unten korrigiert. Aktuell ist die Rede von bis zu 60 000 Quadratmeter Verkaufsfläche, auf der laut Investor 2000 Arbeitsplätze entstehen würden. Das Einkaufszentrum soll Kunden aus einem Umkreis von 100 Kilometer nach Saint-Louis führen. Darüber hinaus versprechen sich die Stadtoberen auch weitere Entwicklungsimpulse: Eine Studie, die beim Pariser Stadtplanungsbüro Urban Act für das gesamte Areal in Auftrag gegeben wurde, werde bis Juni erwartet. So überlege man, wie sich neben dem Einkaufszentrum auch Grünflächen und Büroimmobilien realisieren lassen. Die erste Bauphase, sagte Girny, würde die benötigte Kommunikationsinfrastruktur verwirklichen, wofür man 30 bis 35 Millionen Euro einkalkuliere. Allerdings stelle der französische Staat derzeit nur drei Millionen in Aussicht, heißt es weiter.

Voraussetzung für den Erfolg des Technoport wird laut „L’Alsace“ die Verkehrsanbindung sein und die Abfertigung des Verkehrsaufkommens, öffnet das Einkaufszentrum erst einmal seine Tore. Hier verspreche man sich grenzübergreifende Lösungen. Zudem sei man im Gespräch mit dem EAP und dem Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels.

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