Nachlassende Dynamik
Der Messgerätehersteller startete 2023 mit einem rekordhohen Auftragsbestand. In der zweiten Jahreshälfte ließ die wirtschaftliche Dynamik spürbar nach. Dennoch habe sich das Geschäft besser entwickelt als erwartet, wie der ehemalige Unternehmenschef Matthias Altendorf sagte, der nach zehn Jahren an der Spitze in den Verwaltungsrat wechselte. Dort trat er die Nachfolge von Klaus Endress an. Auf Altendorf folgte im Januar Peter Selders.
Ein besonderes Jahr
„2023 war für Endress+Hauser gleich in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Jahr“, kommentierte der langjährige Firmenchef das 70-jährige Bestehen der Unternehmensgruppe, den Wechsel an der Spitze und im Verwaltungsrat sowie die wirtschaftliche Entwicklung. Vergangenes Jahr startete die Gruppe mit einem rekordhohen Auftragsbestand, der das Umsatzwachstum über weite Strecken getragen hat. „Unser organisches Wachstum war so kräftig, dass weder die negativen Fremdwährungseffekte noch der Wegfall unseres Russland-Geschäfts uns zu stark bremsen konnten. In der zweiten Jahreshälfte dann war das Nachlassen der wirtschaftlichen Dynamik spürbar“, sagte der Verwaltungsratspräsident vor Medienvertretern in Reinach. Trotzdem hätten sich Auftragseingang und Nettoumsatz am Ende besser entwickelt als erwartet. Allerdings sei die Entwicklung über die einzelnen Branchen und Regionen hinweg uneinheitlich gewesen. Indes: Wachstum fand in allen Regionen und Branchen statt. Bezogen auf die Branchen haben sich Wasser und Abwasser, Öl und Gas, Bergbau, Grundstoffe und Metalle sowie Kraftwerke und Energie gut entwickelt. Sämtliche Kernbranchen verzeichneten ein gutes Wachstum. Was die chemische Industrie betrifft, habe der wichtige deutsche Markt aufgrund der hohen Energiekosten geschwächelt. In Zahlen ausgedrückt: Der Nettoumsatz der Firmengruppe stieg um elf Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. „Wechselkurseffekte haben uns 3,9 Prozent Wachstum gekostet“, erläuterte Finanzchef Luc Schultheiss.