Wo wächst Basel in die Höhe, und in welchen Quartieren stehen große Veränderung an" Interessierte können sich seit gestern einen Überblick am Stadtmodell von Basel verschaffen, das die Realität im Maßstab 1:1000 abbildet. Von Michael Werndorff Basel. Das Baudepartement gab das Stadtmodell im Jahr 1960 in Auftrag und ließ gleich zwei Exemplare anfertigen. Das historische Modell blieb seither unverändert, während das sogenannte Arbeitsmodell laufend ergänzt und erweitert wird, wie Beat Aeberhard, Leiter Städtebau und Architektur am Mittwochabend vor den Medien sagte. Das Modell zeigt, wo welche Bauten stehen, wo sich Sport- und Grünflächen, Straßen, Plätze, Gewässer oder Industriebauten und -gebiete befinden, die im Laufe der Jahrzehnte auch Veränderungen erfahren haben. Unbemalte Bauten aus Holz oder Kunststoff werden in das Stadtmodell integriert und zeigen Projekte, die geplant, aber noch nicht bewilligt sind, erklärte Andreas Defuns, Leiter des Modellbauateliers. Sobald die Bewilligung für neue Vorhaben vorliegt, erhalten die Gebäude ihre endgültige Farbe und werden im Modell fixiert. „Das große Modell soll sowohl Fachleuten als auch der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, die aktuellen städtebaulichen Pläne und Projekte im jeweiligen Kontext zu betrachten und zu beurteilen“, betonte Aeberhard. Hierbei gehe es auch darum, Überzeugungsarbeit für bestimmte Vorhaben zu leisten. Modelle habe es schon im Alten Ägypten gegeben, in der Neuzeit seien Stadtmodelle seit den 1960er-Jahrenaber immer wichtiger geworden, verwies der Leiter Städtebau und Architektur auf die zunehmende Komplexität. „Stadtmodelle drücken den Anspruch aus, die Komplexität einer Stadt zu beherrschen. Als Behörde arbeiten wir tagtäglich an diesem Modell“, erklärte Aeberhard. Mit der Dauerausstellung an der Dufourstraße 40 hofft er, einen Diskurs zwischen Bevölkerung, Architekten und Behörden anzustoßen. Wie schnell Veränderungen im Modell Einzug halten, erklärte Defuns: Sobald eine Planung im Raum stehe, werde auch ein entsprechend maßstabsgetreues Modell gebaut, das allen Beteiligten zur Veranschaulichung dient und helfen soll, die räumlichen Zusammenhänge zu erfassen. Das Stadtmodell bildet Basel im Maßstab 1:1000 ab, wie Defuns erläuterte. Räumlich erstreckt es sich über die gesamte Stadt sowie die angrenzenden Gebiete in Riehen, Basellandschaft und Frankreich sowie Deutschland. Während Basel in den 1960er Jahren 226 000 Bewohner zählte und Planer die Stadtrandentwicklung im Blickpunkt hatten, drehte sich in den Jahren von 2000 bis 2009 alles um das Denken in funktionalen Räumen. Um 2010 wurde mit den Plänen zum Rocheturm eine neue Phase eingeläutet: Der Bau in die Höhe. Die geplanten weiteren Türme existierten bisher nur auf dem Reißbrett und jetzt auch im Modell. Dieses kann montags bis freitags von 8 bis 12.15 Uhr und von 13.15 bis 17 Uhr besichtigt werden. Besuchern wird empfohlen, sich unter Tel. 004161/267 6868 zu erkundigen, ob das Stadtmodell zugänglich ist, da es während internen Veranstaltungen nicht besichtig werden kann.