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Basel Gegen Wohnungen

Die Oberbadische
Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Wirtschaftsverbände für Verdichtung auf Basler Lysbüchel-Areal

Der baselstädtische Gewerbeverband und die Handelskammer beider Basel lehnen Wohnungen im Lysbüchel-Areal bei der Elsässer Grenze ab. Der Kanton hat 2013 Coop einen Teil des Areals abgekauft mit dem Ziel einer künftig gemischten Nutzung, und auch Miteigentümer SBB plane Wohnungen.

Basel (sda). Große zusammenhängende Wirtschaftsareale wie das insgesamt knapp 170 000 Quadratmeter große Lysbüchel seien sehr rar geworden und daher uneingeschränkt zu erhalten, betonten Verbandsverantwortliche jetzt vor den Medien. Aktuell sei das Areal für Unternehmen sehr attraktiv, doch mit Wohnungen könnten Firmen mittelfristig verdrängt werden.

Stattdessen schlagen die Verbände eine Verdichtung vor; das Areal in der Industrie- und Gewerbezone biete dazu einiges Potenzial. Große neue Gewerbehäuser könnten auch zusätzliche Firmen beherbergen. Auch kulturelle Nutzungen wie Clubs oder Bars seien denkbar, hieß es. Heute gibt es neben hohen Betonbauten zahlreiche zweistöckige Holzbaracken.

Basel-Stadt besitzt im Lysbüchel gut 34 000 Quadratmeter in der Industriezone. Die Stiftung Habitat hält gut 12 000 Quadratmeter in der Zone 5a. Gegen die Pläne der Stiftung, ihre nebenan bestehenden Wohnbauten zu ergänzen, haben die Verbände nichts. Hingegen müsse das übrige Areal exklusiv Industrie und Gewerbe vorbehalten bleiben.

Insbesondere sprechen die Verbände die SBB an, mit knapp 70 000 Quadratmetern größter Grundeigentümer im Lysbüchel-Areal. Sie habe sich partout nicht von Plänen für Wohnungen mitten zwischen Kehrichtverbrennungsanlage, Bahngleisen und Schlachthaus abbringen lassen, monierte Gewerbedirektor Gabriel Barell.

SBB beruft sich auf Marktstudie

Auf die Wohnungsnot in Basel angesprochen verwies er auf eine seit Jahren rege Wohnbautätigkeit, die in naher Zukunft noch viele Wohnungen bringen werde. Er nannte dazu etwa Areale wie das Felix-Platter-Spital, die Erlenmatt oder auch den Dreispitz. Derweil hätten freie Gewerbeflächen innerhalb von fünf Jahren um zwei Drittel abgenommen.

In Mischzonen gebe es häufig Konflikte wegen Lärms und Emissionen, warnte Handelskammer-Vizedirektor Martin Dätwyler, und am Ende verlören oft die Unternehmen. Heute sind rund 25 Firmen mit etwa 500 Arbeitsplätzen im Lysbüchel tätig.

Die SBB berief sich in einer Stellungnahme auf eine Marktstudie des Kantons. Diese habe gezeigt, dass auf dem Lysbüchel-Areal eine Wohnnutzung gut möglich sei, teilte SBB-Sprecher Reto Schärli mit. Zudem bestehe ein Bedarf an Wohnungen. Die Kombination von Dienstleistungsbetrieben und Wohnungen vertrage sich gut.

Laut Jahresbericht von Immobilien Basel will Coop das Lysbüchel-Areal noch bis Ende des Jahres nutzen. Beim Kauf 2013 hatte der Kanton eine Testplanung begonnen; über deren Ergebnisse ist bis heute nichts bekannt.

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