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Basel Gold und Silber

Die Oberbadische
Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Historisches Museum Basel präsentiert Preziosen der Goldschmiedekunst

Von Michael Werndorff

Basel ist über Jahrhunderte ein herausragendes Zentrum der Goldschmiedekunst gewesen. Rund 1000 Goldschmiede sind hier vom 13. Jahrhundert bis heute nachweisbar. Ihre Werke gehören zum Kulturerbe der Stadt, dem das Historische Museum Basel jetzt im Haus zum Kirschgarten eine Ausstellung widmet.

Basel. Von mittelalterlichem Kirchengerät über weltliche Repräsentationsobjekte bis hin zu Silber für den häuslichen Gebrauch – die Ausstellung umfasst rund 300 Exponate aus dem eigenen Bestand, von Basler Zünften sowie Leihgaben, die nicht nur einen Eindruck der Handwerkskunst vermitteln, sondern auch vom Wohlstand der Besitzer zeugen. Zahlreiche Basler Zünfte haben Werke in Auftrag gegeben, darunter auch die Zunft zu Safran, die noch heute in der Gerbergasse ein Restaurant betreibt. Das von Meeresgott Neptun getragene Silberschiff, ein Dreimaster, ist ein prunkvoller Trinkbecher, der 1907 in der Werkstatt von Ulrich Sauter hergestellt wurde und vom Sockel bis in die Takellage aus Edelmetall besteht.

Basel war Zentrum der Goldschmiedekunst

Weil es sich um eine Arbeit für Basler handelt, ziert das edle Schiff neben einer Basler Fahne auch ein goldener Basilisk als Galionsfigur. Der Dreimaster spielt übrigens eine besondere Rolle im Rahmen der Schau: Das Zeugnis vollendeter Handwerkskunst steht vor einem riesigen Wandbild von einem Sonnenuntergang am Meer und soll im Entrée der Ausstellung auf den Glanz des hier versammelten Edelmetalls einstimmen, heißt es von Seiten der Ausstellungsmacher. Wie Kuratorin Sabine Söll-Tauchert sagt, war Basel mit seinen rund 1000 Goldschmieden, die seit dem Mittelalter tätig waren, ein Zentrum der Goldschmiedekunst. Es wurde nicht nur für den Export produziert, sondern überwiegend für den heimischen Markt.

Die Schau zeigt unter anderem Monstranzen und Kelche auf einem langen Tisch im Erdgeschoss des Stadtpalais und schafft mit unzähligen Kerzen einen passenden und geradezu sakralen Rahmen. Waren im Mittelalter die Kirchen Auftraggeber – der Basler Münsterschatz zeugt vom Reichtum des Klerus – sind es nach der Reformation, Anfang des 16. Jahrhunderts, Zünfte und zunehmend auch vermögende Privathaushalte gewesen, welche die Fähigkeiten der Goldschmiede zu schätzen wussten. Obwohl im Zeitalter der Reformation der Glaube die Zurschaustellung von Luxus verbot, investierten viele Familien in Preziosen oder legten sogar Sammlungen an. Es ging aber nicht nur um Repräsentation: Die Kunstwerke galten auch als Notvorrat und wurden eingeschmolzen, wenn es die Lage erforderte. Das war bei der Zunft zu Safran im Jahr 1767 der Fall, als der Obmann einen Großteil des Zunftschatzes zu Geld machen ließ.

Nur wenige Kunstwerke überlebten

Nur wenige Kunstwerke überlebten solche Aktionen. Die Ausstellung gruppiert die Exponate thematisch und präsentiert die Zunftgefäße vor einem Bild einer Tafelrunde. Ein Schwerpunkt liegt auf der Tafelkultur des 17. und 18. Jahrhunderts, wofür das Haus zum Kirschgarten als eines der prächtigsten privaten Stadtpalais Basels den passenden Rahmen bietet. So lässt sich die Entwicklung der Trinkgefäße vom einfachen Becher bis hin zu raffinierten Trinkspielen des Barock verfolgen, wo auf wundersame Weise Wasser in Wein verwandelt wird. Auch Gefäße für die neuen Luxusgetränke des Barock – Kaffee, Tee und heiße Schokolade – bleiben nicht außen vor, ebenso wenig wie die zeitgenössische Handwerkskunst. Ausgewählte Stücke heutiger Goldschmiede schlagen den Bogen zur aktuellen Basler Produktion von Werken aus Edelmetall.

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 18 Franken. Zudem wird an bestimmten Tagen ein Rahmenprogramm geboten, weitere Infos hierzu unter www.hmb.ch.

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