Pratteln (sda). Die deutsche Spezialitätenchemiegruppe Cabb baut am Standort Pratteln eine neue Elektrolyse-Anlage. Das Gebäude kostet rund 55 Millionen Franken und soll im Oktober in Betrieb gehen. Durch die Elektrolyse von Kochsalz wird in der neuen Anlage in erster Linie Chlor gewonnen, das Cabb größtenteils intern für Produktionsprozesse benötigt. Mit der neuen Anlage wird das bisherige auf Quecksilber basierende Verfahren ersetzt, das ab Dezember 2017 gesetzlich verboten sein wird. Die Investition von 55 Millionen Franken sei die bislang größte Einzelinvestition der Cabb-Gruppe, sagte Unternehmenschef Peter Vanacker gestern vor den Medien. Dies sei auch als Bekenntnis zum Standort Schweizerhalle zu verstehen. Cabb beliefert Kunden in der Agro- und Pharmaindustrie. Das Unternehmen ist auf die Herstellung und Vermarktung von Chlor- und Schwefelverbindungen spezialisiert. In Pratteln werden jährlich rund 570 000 Tonnen Feinchemikalien produziert wie etwa Bestandteile von Pflanzenschutzmitteln. Der starke Franken habe den Druck auf den Standort im vergangenen Jahr erhöht, sagte Vanacker weiter. Das Unternehmen habe mit Einkäufen in Euro sowie einer Lohnsenkung von zwei Prozent reagiert. Für die Mitarbeiter resultierte eine Nullrunde. Ein Personalabbau sei derzeit nicht geplant. Bis Ende 2018 will das Unternehmen in Pratteln rund zehn Millionen Franken etwa für eine verbesserte Erdbebensicherheit und eine neue Anlage zur Abluftverbrennung ausgeben. In den vergangenen drei Jahren hat Cabb bereits rund 125 Millionen Franken investiert, unter anderem in eine Mehrzweckproduktionsanlage.