Basel Hitze verbiegt Schienen

Die Oberbadische
Die Bahnschienen sind der Hitze ausgesetzt. Foto: Juri Weiss Foto: Die Oberbadische

Züge umgeleitet / Auf Bahnschotter bis zu 65 Grad heiß

Grellingen (sda). Die Hitzewelle hat am Mittwochabend den Bahnverkehr im Baselbieter Laufental lahmgelegt: Bei Grellingen hatte sich der Gleisstrang so stark verbogen, dass sicherheitshalber die Züge umgeleitet und die betroffenen Schienen ausgetauscht wurden.

Mit der nachmittäglichen Gluthitze von um die 35 Grad hatten sich die Schienen zwischen Duggingen und Grellingen an einer Stelle rund 30 Millimeter seitlich verschoben, wie ein SBB-Sprecher gestern auf Anfrage sagte. Direkt auf dem Bahnschotter könne es bis zu 65 Grad heiß werden.

Ein Lokführer habe die Abweichung gesehen und gemeldet, worauf der Abschnitt sofort überprüft wurde. Andere Male reichte eine Temporeduktion oder eine Kühlung der Schienen durch den Löschzug, doch hier entschieden sich die SBB um 18.08 Uhr, den Bahnverkehr zu unterbrechen. Die ICN Basel-Biel wurden über Olten umgeleitet, die S-Bahn zwischen Aesch und Grellingen wurde mit Bussen ersetzt, dies bis 1 Uhr. Das führte zu Verspätungen.

Ein Sicherheitsrisiko bestand laut dem Sprecher jedoch nicht. Die Lokführer, die ihre Strecken kennten, spürten und sähen solche Anomalien. Das Schienennetz mit landesweit 7000 Kilometern Gleis werde zudem „nahtlos“ kontrolliert. Solche „Schienenverwerfungen“ kämen im Schnitt sechs, sieben Mal im Jahr vor – jeweils im Sommer.

Waren Schienen früher aneinander geschraubt, so sind sie heute verschweißt, womit das Rattern beim Überfahren wegfällt. Die so endlosen Schienen dehnen sich in der Hitze aber aus, in Kurven nach außen. Das ist so lange kein Problem, als der Unterbau mit Schwellen und Schotter diese Elastizität aufnehmen kann. In Grellingen war es zu viel.

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