Riehen. Vor 100 Jahren, am 19. Dezember 1915, eröffnete Galeristin Nadeschda Dobytschina in ihrer privaten Wohnung in Sankt Petersburg (damals: Petrograd) „Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei 0,10“. 100 Jahre später erweist die Fondation Beyeler eine Hommage an die Geburtsstunde des Schwarzen Quadrats von Kasimir Malewitsch, das damals im Fokus der Präsentation stand. Malewitschs „Mona Lisa der nicht-gegenständlichen Kunst“ gastiert noch bis 10. Januar in der Fondation und bildet das Zentrum der kritischen Rekonstruktion „Auf der Suche nach 0,10“, die sich mit den Künstlern der Russischen Avantgarde befasst. Am Samstag, 19. Dezember, wird das Museum von 10 bis nach 18 Uhr das 100-jährige Jubiläum der Originalpräsentation des rätselhaften Gemäldes von Malewitsch stimmungsvoll zelebrieren. Thematische Führungen in mehreren Sprachen, eine Werkstatt für suprematistische Gesichtsbemalungen, Lesungen russischer, futuristischer Gedichte, russische Romanze-Musik und eine Wodka-Bar mit DJ sind Teil des festlichen Programms. Das Datum markiert die Eröffnung der Ausstellung im Jahr 1915 und die erstmalige Präsentation des Schwarzen Quadrats. Das Jubiläumsprogramm gipfelt in einem Vortrag von Gastkurator Matthew Drutt, der in seinem Vortrag „From Paris to Petrograd: Russian Modernism before the October Revolution“ die Hintergründe jener historischen Schau beleuchtet. „0,10“ markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der modernen Kunst und beschreibt jenen historischen Moment, als Kasimir Malewitsch sein zur Ikone der abstrakten Kunst gewordenes Werk Schwarzes Quadrat zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte. Die Ausstellung „Auf der Suche nach 0,10“ dauert noch bis zum 10. Januar. Passend dazu sind am Theater Basel die beiden Stücke „Chowanschtschina“ von Modest Mussorgski und „Kinder der Sonne“ von Maxim Gorki zu sehen. .