Basel Im Steigflug

Die Oberbadische

Wachstum: EuroAirport stößt an seine Kapazitätsgrenzen

Von Gerd Lustig

Der Euro-Airport (EAP) Basel/Mulhouse/Freiburg ist weiter im Steigflug und gilt mit seinen 6200 Arbeitsplätzen und rund 7,1 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr als absoluter Wirtschaftsfaktor in der Region und im Dreiland.

Basel/Hésingue. Von 50 Gesellschaften werden knapp 100 Destinationen angeflogen, am häufigsten London und Berlin. Branchenprimus ist unangefochten „Easy Jet“ mit 57 Prozent des Marktes und der Beförderung von rund vier Millionen Passagieren.

Und der Betrieb am EAP soll weiter wachsen. Die seit September vergangenen Jahres tätigen Geschäftsführer Matthias Suhr und Fréderic Velter rechnen für dieses Jahr mit einer Steigerung der Fluggästezahl um acht Prozent auf dann 7,6 Millionen, erklärten sie in der jüngsten Sitzung des Districtrates des Trinationalen Eurodistricts Basel, die im neuen Kultur- und Sportgebäude „La Cométe“ in Hésingue stattfand.

Auch der Frachtbereich soll um drei Prozent auf dann 103 000 Tonnen jährlich steigen. „Irgendwann sind wir dann aber am Scheitelpunkt und an den Kapazitätsgrenzen angelangt“, betonte Suhr. Der EAP solle auch künftig keine „low cost“-Einrichtung sein, sondern ein „guter Flughafen mit einer guten Leistung“.

Just diese Einschätzung beruhigt zumindest Christoph Hoffmann, Co-Präsident und Bürgermeister von Bad Bellingen. „Der Airport darf nicht unendlich wachsen“, warnte er. Denn bereits jetzt seien die Belastungen durch Lärm an der Grenze. Zumal nur acht Prozent der Anflüge aus Richtung Süden erfolgen, bekommt vor allem auch die deutsche Bevölkerung das Meiste der Emissionen ab. Wachstum in der Zukunft dürfe daher allenfalls durch größere Flieger erreicht werden.

EAP-Mann Suhr versprach, künftig nur noch auf den Einsatz leiserer Flugzeuge zu drängen und, falls dies nicht möglich ist, auf höhere Lärmzuschläge für die Gesellschaften zu setzen. Während ohnehin Nachtflugverbot zwischen 24 und 5 Uhr gilt, soll auch in der Zeit zwischen 22 und 24 Uhr der Flugverkehr auf das nötige Mindestmaß reduziert werden. Dass künftig eine „Klappermaschine“ noch gegen 23.15 Uhr unterwegs ist, wie Hoffmann kritisiert hatte, sei inzwischen nicht mehr der Fall.

Zuversicht versprühten die EAP-Geschäftsführer bei dem schon lange geplanten Bahnanschluss. „Aktuell startet eine Vorprojektstudie“, so Suhr. Dafür sind Kosten von 4,6 Millionen Euro budgetiert.

Und schließlich gab es auch noch gute Nachrichten in Sachen Steuerstreit. „Wir rechnen demnächst mit der Unterzeichnung eines Staatsvertrags der beiden Länder Frankreich und Schweiz“, erklärte Suhr. Im Sinne der nötigen Rechts- und Planungssicherheit aller am Airport agierenden Firmen sei dies unbedingt erforderlich. Seiner Meinung nach aber seien nach längeren Diskussionen und Verhandlungen jetzt beide Seiten gewillt, den nötigen Staatsvertrag jetzt schnellstmöglich auszuarbeiten und zu unterschreiben.

„Ich hoffe sehr, dass dies jetzt in Kürze geschieht, es ist ja zu unserer aller Gunsten“, machte auch Districtrats-Präsident Gaston Latscha deutlich. Gleichwohl gelte es darauf zu drängen, dass auch die Zahlung der Gewerbesteuer in der bisherigen Form beibehalten werde. „Da müssen wir ein wachsames Auge drauf haben“, hielt Latscha fest.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading