In der Videoinstallation von Sammy Baloji und Filip De Boeck ist ein mehr als zehn Meter hohes Gebäude mit ungewöhnlicher Perspektive und Grundriss zu sehen, das sich mitten in Kinshasa befindet. Seine Form lässt an das Bildnis einer Gottheit denken, das einst in Stein gehauen wurde, aber auch an das Chaos, das heute in weiten Teilen des Erdballs herrscht. Konzipiert hat es ein kinshasischer Künstler, Architekt und Städteplaner. Das Gebäude-Objekt veranschaulicht eine utopische Stadt. Gleichzeitig wirft es eine Reihe wichtiger Fragen auf wie: Wie soll eine Stadt idealerweise beschaffen sein? Wo ist heute noch in der Architektur der Stadt Kinshasa das koloniale Erbe sichtbar?
Das Haus ist ein faktisch gewordenes Modell einer perfekten Traum-Stadt. Heute lebt nur noch der Besitzer mit seiner Familie in dem mehrstöckigen Kunstgebäude. So entfremdet sich das Gebäude-Objekt zwangsläufig von seiner ursprünglichen Idee, es verliert seinen materiellen Zweck, um gleichzeitig für die Entwicklung innovativer Ideen und Konzepte fruchtbaren Boden zu bieten.
Die Ausstellung ist Teil des Festivals „Kongo am Rhein“. Sie entstand in Zusammenarbeit zwischen der Dozentin für frankofone Literatur Isabelle Chariatte und dem Schriftsteller und Kurator In-Koli Jean Bofane. bis 6. August