Regio (sda). Der Kanton Aargau hat 2014 erstmals seit elf Jahren
Regio (sda). Der Kanton Aargau hat 2014 erstmals seit elf Jahren ein Defizit eingefahren. Die Jahresrechnung weist einen Fehlbetrag von 65,5 Millionen Franken aus. Ohne das Geld aus der Ausgleichsreserve würde das Defizit sogar 145,5 Millionen Franken betragen. Vorgesehen war ein Überschuss.
Das Rechnungsergebnis sei unbefriedigend, sagte Finanzdirektor Roland Brogli (CVP) gestern vor den Medien in Aarau. Trotz großer Anstrengungen sei ein Defizit nicht zu verhindern gewesen. Brogli, der seit 2001 im Amt ist, musste erst zum zweiten Mal eine Jahresrechnung vorlegen, die rote Zahlen ausweist. Der Hauptgrund für das Defizit sei die budgetierte, jedoch nicht erfolgte Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von rund 52 Millionen Franken, sagte er. Höher als geplant waren die Ausgaben in der Gesundheitsversorgung (20 Millionen Franken), bei der Strafverfolgung (8,7 Millionen) und bei den Sozialversicherungen (6,3 Millionen).
Der Finanzhaushalt weist gemäß Brogli ein deutliches strukturelles Defizit auf. Das Defizit von 2014 muss gemäß Schuldenbremse ab 2016 innerhalb von fünf Jahren abgetragen sein. Damit wird die Schuldenbremse erstmals greifen. Der finanzielle Handlungsspielraum habe sich verringert und werde wohl weiter abnehmen, hieß es.
