Basel (sda). Grünflächen sind Basel-Stadt wichtiger als Wohnraum: Die Stimmberechtigten haben in einer Referendumsabstimmung zwei sogenannte „Stadtrandentwicklungen“ abgelehnt. Die eine hätte Hochhäuser beim Rankhof-Stadion am Rhein erlaubt, was mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 50,8 Prozent knapp scheiterte. Die andere hätte die Siedlung auf dem Bruderholz erweitert, was 54,4 Prozent nicht wollten. Die Stadtrandentwicklungen Süd (Bruderholz) und Ost (Rankhof) waren Teil einer vom Parlament beschlossenen Zonenplan-Totalrevision. Diese waren ausgeklammert worden, um den unstrittigen Hauptteil nicht zu gefährden. Das Referendum ergriffen dann die linke BastA!, die Grünen und die SVP; die anderen Bürgerlichen und die SP waren für die Vorlage. An der Urne wurde die Stadtrandentwicklung Süd am Sonntag mit 24 780 gegen 29 558 Stimmen abgelehnt. Die Stadtrandentwicklung Ost fiel mit 26 793 gegen 27 635 Stimmen durch. Die Stimmbeteiligung lag bei 52,45 Prozent. Die Stadtrandentwicklungen hätten bis zum Jahr 2030 einen Beitrag gegen die Wohnungsnot leisten sollen. Derzeit stehen im Stadtkanton nur rund 300 Wohnungen leer, was einer Quote von 0,2 Prozent entspricht. Gegner hatten jedoch mit Störungen des Landschaftsbildes und der Naturkorridore sowie mit Zersiedelung argumentiert. Konkret wäre auf dem Bruderholz das Einfamilienhausgebiet um eine neue Fläche für etwa 400 Personen erweitert worden. Das hätte rund fünf Hektar bisherigen Landwirtschaftsboden gekostet und zu einer Ausdehnung des Siedlungsgebietes geführt. Östlich des Rankhof-Stadions hätten zwischen Bahngeleisen und Rheinufer rund ein Dutzend bis zu 75 Meter hohe Hochhäuser für rund 2000 Personen sowie teilweise öffentliche Grünflächen entstehen sollen. Umgezont worden wären dazu unter anderem heutige Familiengärten und private Sportareale.