Basel. Erasmus von Rotterdams heute bekanntestes Werk, die Satire „Lob der Torheit“ (1509) wurde bis zu dessen Tod drei Dutzend Mal aufgelegt – ein Bestseller. Die Kirche setzte es später sogar auf den Index – zu offen wandte er sich gegen die weltlichen Auswüchse von Religion und Kirche. Diesem und weiteren Werken des Humanisten widmen sich das Literaturhaus Basel in Kooperation mit dem Historischen Museum am Mittwoch, 21. September, 19 Uhr, im Literaturhaus unter dem Titel „Erasmus: Texte und Gedanken“ im Rahmen des vielfältigen Programms rund um die Erasmus-Ausstellung im Historischen Museum Basel. Basel spielte im Leben des Erasmus von Rotterdam eine zentrale Rolle: Über zehn Jahre verbrachte der große Humanist am Rheinknie, wo er schließlich 1536 starb und im Münster begraben wurde. „ERASMUS MMXVI“ ist das 500-Jahr-Jubiläum der 1516 bei Johannes Froben in Basel gedruckten Erasmus-Edition des griechischen Neuen Testaments. Dieses Werk beförderte die Reformation entscheidend und gilt als Meilenstein der Basler Buchdruckgeschichte. Klaus Henner Russius liest aus zentralen Texten (Lob der Torheit, Die Erziehung des christlichen Fürsten, Klage des Friendens), die die Kühnheit und Aktualität des großen Denkers spiegeln, eingeführt und kommentiert durch Marcel Henry, Kurator der Ausstellung „Erasmus MMXVI – Schrift als Sprengstoff“. n  www.literaturhaus-basel.ch