Acht Schüler haben sich eingefunden, um spontan einige Brocken Chinesisch zu lernen. Schnell sind die ersten Vokabeln verinnerlicht sowie die Aussprache geübt, wohl wissend, dass man viel Ausdauer und Ehrgeiz aufbringen muss, um sich die Sprache des Reichs der Mitte anzueignen. „Etwa zwei bis drei Jahre dauert es, bis man 1000 Schriftzeichen beherrscht“, erklärt Aihua Ries aus Basel. Seit 2005 hält sie an der Volkshochschule beider Basel Chinesisch-Kurse. Damit könne man schon Zeitung lesen und sich unterhalten, sagt die Chinesin, die schon immer Lehrerin werden wollte. „Insgesamt gibt es 50 000 Schriftzeichen.“
Deutlich weniger Symbole braucht es indes, um seinen eigenen Namen zu schreiben, erfahren die Besucher an einem weiteren Stand. Mit leichtem Schwung lässt Angela Hänggi-Yu einen Pinsel über Papier gleiten. „Das ist dein Name auf Chinesisch“, sagt sie einem kleinen Jungen, der zunächst ungläubig schaut, dann aber zum Pinsel greift und die Symbole konzentriert nachzeichnet. Kalligrafie ist eine Jahrtausend alte Kunst, die Hännggi-Yu in Kursen vermittelt. Mit Tusche, Pinsel und Papier arbeitet auch die Künstlerin Soe Vai Keng aus Macao, die seit zwei Jahren in Sissach lebt und im Rahmen des Mondfests ihr Können präsentiert. „Es ist sehr schwierig in China, das richtige Papier zu bekommen, geradezu unmöglich ist es in Europa“, beantwortet der befreundete Maler Martin Zeller die Frage eines Besuchers. „Das wird mehr oder weniger unter der Hand gehandelt, leider. Gute Händler findet man nicht leicht.“