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Basel Luftrettung feiert runden Geburtstag

Die Oberbadische

Rega-Basis lädt ein zum Tag der offenen Tür / Mehr als Hälfte der Einsätze in Süddeutschland

Von Michael Werndorff

Basel. Die Rega-Einsatzbasis auf dem EuroAirport feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen und hat am Samstag zum Tag der offenen Tür eingeladen. Neben vielen Infoständen und Vorführungen der Rettungskräfte waren die imposanten Hubschrauber große Publikumsmagnete. Zudem informierten Mediziner des Uni-Spitals Basel über Innovationen in der Medizintechnik.

Die Begeisterung stand den kleinen und großen Besuchern ins Gesicht geschrieben, als sie die beiden Helicopter, einen Eurocopter EC145 sowie den AgustaWestland DaVinci, aus nächster Nähe begutachten durften. Anfassen war ausdrücklich erlaubt, und so konnte auch auf dem Pilotensitz Platz genommen werden.

Seit 1975 ist der EuroAirport (EAP) die Heimat der Rega-Einsatzbasis Basel. Zu den Anfangszeiten leisteten freiwillige Helfer den Dienst, heute steht ein professionelles Team zur Verfügung: Drei Ärzte des Kantonsspitals Basel, vier Rettungssanitäter und drei Piloten sind abwechslungsweise rund um die Uhr auf der Basis einsatzbereit.

Extra zu dem Anlass aus Zürich angereist war Remy Bachmann. Er absolviert eine Ausbildung zum Heli-Mechaniker und kennt die Fluggeräte in- und auswendig. „Jeder Hubschrauber muss nach einem vorgeschriebenen Zyklus zur Wartung nach Zürich-Kloten“, erzählt er, umringt von wissbegierigen Besuchern, die sich für alle Details wie maximale Flughöhe, Gewicht und Reichweite interessieren. „Größere Inspektionen dauern zwischen zwei und vier Wochen, dann wird der Hubschrauber fast bis in seine Einzelteile zerlegt.“ Kleine Eingriffe an der delikaten Technik können auch auf der Basis unternommen werden, sagt der 27-Jährige. Einige Rettungssanitäter haben zu diesem Zweck eine Zusatzausbildung als Mechaniker absolviert, die in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden muss.

Was Bachmann besonders fasziniert, ist das Zusammenspiel der verschiedenen Werkstoffe und Bauteile am Fluggerät, Pilot wollte er indes nie werden. „Zwar trägt man auch als Mechaniker eine große Verantwortung, einen Hubschrauber bei Wind und Wetter zu fliegen, ist aber noch mal etwas ganz anderes“, betont der Zürcher.

Nayeh Schmutz schenkt dem Piloten ihr Vertrauen: „Man muss sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen können“, betont die seit zwei Monaten zur Besatzung zählende Notärztin. Die Arbeit im Hubschrauber sei anders, auch weil man stets nur mit schweren Fällen konfrontiert sei. „Denn wir werden erst dann gerufen, wenn es wirklich ernst ist“, dennoch liebe sie das Fliegen. Diese Leidenschaft teilt auch Chefpilot Bert Gutermuth, der bereits als Kind vom Hubschrauberfliegen träumte. Zunächst als Pilot bei der deutschen Luftwaffe im Einsatz, dann bei der Rega, wo er hinterm Steuerknüppel des EC145 sitzt. Anders als in Deutschland fliege man auch Nachteinsätze, die in Baden-Württemberg nicht die Regel sind.

Derweil präsentierte die Bergwacht-Schwarzwald im Hangar, wie man Verletzte per Heli-Seilwinde im unwegsamen Gelände birgt. Zudem wurden auch Hilfsgeräte und medizinische Apparate vorgeführt, die Leben retten können. Notarzt Matthias Zürcher erklärte, dass man dank der Unterstützung durch Gönner, immer wieder innovative Technik auf den Weg bringen könne. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1150 Einsätze geflogen, davon 831 in Baden-Württemberg.

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