Basel Mit Smartphones und Tablets Effizienz steigern

Die Oberbadische
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Basler Polizei will die Präsenz auf der Straße erhöhen

Smartphones und Tablets sollen die Arbeit der Kantonspolizei Basel-Stadt effizienter machen. Mit verbesserten Abläufen will die Polizei zudem die Präsenz auf der Straße verstärken können. Für das Projekt „Kapo2016“ beantragt die Regierung beim Großen Rat rund zehn Millionen Franken.

Basel (sda). Bis in drei Jahren will die Polizei unter anderem 970 persönliche Smartphones sowie 370 Tablets für Fahrzeuge, Fußstreifen und die Führungskräfte anschaffen. Dazu sollen acht Apps die Arbeit der Polizei maßgeblich verbessern. In der Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien bestehe großer Nachholbedarf, sagte Polizeikommandant Gerhard Lips gestern vor den Medien.

Bei Verkehrsunfällen erfasst die Polizei die gleichen Daten derzeit bis zu sechs Mal, teils noch handschriftlich. Dies erhöhe laut Lips die Fehlerquote. Für die Abfrage von Personendaten muss darüber hinaus ein Funkkanal genutzt werden, was die Kontrollzeit verlängere. Die mündliche Übermittlung von Namen könne zudem zu falschen Rückschlüssen führen.

Künftig sollen einsatzrelevante Informationen dem Polizeikorps elektronisch umgehend zur Verfügung stehen. Ohne Rücksprache mit der Zentrale können vor Ort die nötigen Abfragen gemacht werden. Ein „hochaktuelles Lagebild“ ermöglicht es der Polizei zudem, schneller auf die sich wandelnde Sicherheitslage zu reagieren.

Dabei steht auch eine Software zur Verbrechensvorhersage zur Diskussion, wie sie in anderen Kantonen bereits eingesetzt wird. Lips gab sich jedoch skeptisch: Eine solche Software sei für einen flächenmäßig kleinen Kanton wie Basel-Stadt nur beschränkt sinnvoll. Zudem müssten grenzüberschreitende Verbindungen bestehen.

30 Polizisten mehr an der Front

Angestrebt werde mit „Kapo2016“ ein Quantensprung, sagte Regierungsrat Baschi Dürr. Dabei gehe es nicht darum, die Polizisten nur mit „coolen Geräten“ auszustatten. Verbessern will die Polizei auch die Prozesse. Ziel sei es dabei, die Schreibarbeit auf Wachen und Posten um die Hälfte zu reduzieren, sagte der Vorsteher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements. Heute mache der „Papierkram“ rund 30 Prozent der Polizeiarbeit aus.

Die Polizei rechnet, dass durch die Effizienzsteigerung Ressourcen von umgerechnet 40 Personen frei werden. Diese sollen zu einem geringen Teil für technische Arbeiten eingesetzt werden. Mit dem großen Rest will die Polizei ihre Präsenz auf der Straße erhöhen. Dies entspricht der Arbeit von 30 zusätzlichen Polizisten, wie eine Modellrechnung zeigt. Nicht zuletzt will die Polizei mit den Maßnahmen auch Überstunden abbauen. Diese betragen derzeit im Durchschnitt rund 200 Stunden pro Mitarbeiter, hieß es.

Verbesserungen soll „Kapo2016“ im Weiteren in der elektronischen Kommunikation mit der Bevölkerung bringen. Fahrraddiebstähle oder Sachbeschädigungen sollen über ein Online-Portal gemeldet und an Terminals auf den Polizeiposten erfasst werden können. Bußgelder könne man schnell elektronisch einlesen und bezahlen.

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