Basel Mizmorim Festival

Die Oberbadische

Von Walter Labhart

Von Walter Labhart

Basel. Erstmals sind in der Schweiz kammermusikalische Hauptwerke der Neuen Jüdischen Schule zu hören, die um 1920 in Russland entstanden. Bühne ist das Mizmorim Festival in Basel. Dieses findet am 17. und 18. Januar statt.

Das von der israelischen Klarinettistin Michal Lewkowicz gegründete und geleitete Festival macht mit Kompositionen einer der bedeutendsten musikalischen Schulen des 20. Jahrhunderts bekannt.

Die von Joseph Achron, Joel Engel, Michail Gnessin und Lazare Saminsky angeführte Neue Jüdische Schule orientierte sich hauptsächlich an der national-russischen Komponistengruppe „Das mächtige Häuflein“, an der jüdischenVolksmusik in Russland und an religiösen Gesängen, den „Mizmorim“.

In den teilweise von der Klezmermusik inspirierten Kammermusikwerken nimmt die 1928 beendete Kindersuite op.57 von Joseph Achron (1886-1943) eine zentrale Stellung ein. Das zuerst für Klavier komponierte, dann für Klarinette, Streichquartett und Klavier bearbeitete Werk basiert auf alten Gesängen beim Lesen der Thora.

Kinderkonzert

Achrons Kindersuite wird im interaktiven Kinderkonzert „Vögelchen“ aufgeführt, weitere Stücke desselben Komponisten im Schlusskonzert. Es enthält auch Kompositionen von Julius Chajes, Sergej Prokofjew und Menachem Wiesenberg.

Eröffnet wird das zum ersten Mal stattfindende Mizmorim Festival mit je einer Komposition von Paul Ben-Haim, Felix Mendelssohn Bartholdy (Streichquartett op. 44 Nr. 3) und Osvaldo Golijov. Außerdem erinnern Lieder für Gesang und Klavier von Viktor Ullmann (1898-1943) an den in Auschwitz ermordeten Schönberg- Schüler, der um 1930 als Leiter der Bühnenmusik am Zürcher Schauspielhaus gewirkt hatte.

Nebst dem Doric Streichquartett, Michal Lewkowicz und Chen Halevi (Klarinetten) und dem Pianisten Jascha Nemtsov wirken unter anderem der Schauspieler Hans Jürg Müller, die Sopranistin Dorothee Kurmann und die Pianistin Cornelia Lenzin mit.

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