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Basel Morin: Basel geht es gut

Die Oberbadische
Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Neujahrsempfang: Regierungspräsident setzt auf die Städte

Von Marco Fraune

Basels Regierungspräsident Guy Morin setzt bei der Schaffung von Wohnraum auf die Verdichtung und das Bauen in die Höhe. Basel sei keine „Popelstadt“, verwies er gestern Abend beim Neujahrsempfang zudem auf die Vorzüge seines Kantons sowie dessen Bedeutung für Herausforderungen wie dem Klimawandel.

Basel. Die Rolle der Städte in der globalen Politik hob Morin in seiner Rede vor insgesamt mehr als 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Verwaltung besonders hervor. Nicht nur gegen die Angst vor dem Terror, auch für die Erreichung der in Paris definierten Klimaziele könne Basel etwas erreichen. „Wir sind ein kleiner Player, aber zusammengerechnet mit allen Teilnehmenden können wir etwas bewirken.“

Die meisten in der französischen Hauptstadt beschlossenen Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius müssten in den Städten umgesetzt werden, da die Hälfte der Weltbevölkerung dort lebe – in 20 Jahren sogar zwei Drittel. Und: 70 Prozent des klimarelevanten CO2 würden in den Städten erzeugt. „Die Städte sind in der Pflicht und sie nehmen sie wahr.“ So habe sich auch Basel dazu verpflichtet, die Treibhausgase bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Darüber werde laufend berichtet. „Die Städte gehen dabei einen deutlichen Schritt weiter als die Staaten. Sie sind konkreter und verbindlicher.“

Die Bedeutung der Städte unterstrich Morin auch angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen. So seien Städte und Gemeinden gefordert, zugewanderte Bevölkerung, die sich laufend vergrößernden Migrantengruppen aufzunehmen und zu integrieren. Morin: „Es sind die Städte, die sich für den interreligiösen Dialog engagieren und versuchen, den Religionsfrieden unter den vielen Menschen unterschiedlicher Zugehörigkeit zu wahren.“

In den vergangenen Wochen wurde Morin nach eigener Aussagen wiederholt damit konfrontiert, dass Basel eine „Provinzstadt“ oder „Popelstadt“ sei. Gegen solche Beschreibungen wehrt er sich aber vehement. Es sei nicht armselig, dass der Stadt- dem Land-Kanton aus der Finanzkrise helfe. „Sind wir so vernachlässigbar klein und unbedeutend, dass große Life-Science-Firmen einfach weil es so lauschig ist, bei uns bleiben und ausbauen, Milliarden in diesen Kanton stecken?“, stellte der Regierungschef eine Suggestivfrage. „Hören wir doch auf mit den Verkleinerungen, sondern gehen wir die realen Aufgaben, die sich uns zahlreich stellen, mit Entschlossenheit und selbstbewusst an.“ Es würden gute Arbeitsplätze angeboten, die Regierung bemühe sich, eine ausgezeichnete Lebensqualität zu bieten, es werde in Bildung, Kultur und Innovation ebenso investiert wie in die Wirtschaft. Auch der Öffentliche Verkehr werde kontinuierlich ausgebaut. Außerdem stellt Morin fest, dass die Stadt als Lebensraum so beliebt sei wie lange nicht mehr.

Unterm Strich betonte der Regierungspräsident eine deutlich positive Bilanz: „Basel geht es gut, die Arbeitsplätze nehmen zu, die Bevölkerungszahl wächst.“

Dies bewirke jedoch einen Druck auf den freien Raum. Daher bedürfe es mehr Wohnraum. „Mehr Wohnraum in der Stadt heißt ,Verdichten’ und in die Höhe bauen. Und es braucht immer mehr günstigen Wohnraum.“ Damit dies gelinge, seien alle an der Entwicklung Teilnehmenden aufgefordert, einen Schritt in Richtung Veränderung zu gehen. Und auch der Anspruch des Gewerbes auf angemessenen Raum sei zu respektieren.

Die „Kernstadt einer boomenden trinationalen Region“ kann laut Morin als Lebensraum und dessen Infrastruktur nur gemeinsam entwickelt und gestaltet werden. Das gelte für das Herzstück der Regio-S-Bahn ebenso wie für den trimodalen Containerterminal Basel-Nord, die Tram 3 nach St. Louis oder auch den Schienenanschluss zum Flughafen sowie die Universität und die Spitäler.

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