Basel Mut zum Einsatz für eine bessere Welt

Die Oberbadische
Selbstlos im Einsatz für die Umwelt: Bruno Manser Foto: zVg/Sven Schelker: Petite Machine Foto: Die Oberbadische

Film: Leben des Basler Umweltaktivisten wird verfilmt / Dreh auch in Basel

Basel. Bruno Manser wird zur Basler Filmikone: 25 Jahre nach Gründung des Bruno Manser Fonds wird das Leben des Schweizer Umweltaktivisten verfilmt. Das Budget des Spielfilms beträgt 4,6 Millionen Schweizer Franken und wird zu wesentlichen Teilen von privaten Personen getragen. Der Abenteuerfilm wird ab Oktober 2017 an Originalschauplätzen in Basel, Borneo und New York gedreht, heißt es in einer Pressemitteilung. Der 28-jährige Basler Schauspielstar Sven Schelker wird im Film „Paradise War“ Bruno Manser verkörpern.

Bereits 1994 sollte das abenteuerliche Leben des Schweizer Regenwaldschützers Bruno Manser verfilmt werden. Für Warner Brothers verfasste Oscar-Preisträger David Franzoni („Gladiator“) ein Drehbuch, das allerdings nie umgesetzt wurde.

Kaspar Müller, Erbenvertreter von Bruno Manser, sagte: „Bruno Manser ist eine der größten Basler Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Mit seinem mutigen Wirken für die Penan und den Regenwald hat er die Welt aufgerüttelt. Der Bruno Manser Fonds hat seinen Kampf auf eine neue Ebene gebracht, indem er Landrechte verteidigt und erfolgreich gegen Korruption vorgeht.

Auch der geplante Spielfilm, dessen Entwicklung ich seit acht Jahren begleite, wird dazu beitragen, dass Bruno Manser mit seinen Werten auch im 21. Jahrhundert viele Menschen inspiriert und ihnen Mut macht, sich für eine bessere Welt einzusetzen.“

Kampf für das Volk der Penan

Grundlage für die Verfilmung des im Mai 2000 verschollenen Manser ist ein Drehbuch von Niklaus Hilber und Patrick Tönz. Die Handlung im Dschungel von Malaysia fokussiert auf Mansers Kampf für das Nomandenvolk der Penan gegen global tätige Holzkonzerne. Dieser Kampf widerspiegelt eindrucksvoll die Zerrissenheit des modernen Menschen zwischen Abhängigkeit von der Natur und gleichzeitiger Getriebenheit durch die eigene Gier in einer globalisierten Welt.

„Was mich an Manser so fasziniert, ist, dass er ohne erkennbaren Eigennutzen bereit ist, für ein kleines, unbedeutendes Volk am Ende der Welt zu kämpfen und in letzter Konsequenz sogar sein Leben zu opfern. Diese selbstlose Hingabe macht für mich einen wahren, zeitgemäßen Helden aus.“

Waghalsige Aktionen: Ungeklärtes Schicksal

Von Spezialeinheiten der malaysischen Armee gejagt, flüchtete Manser 1990 in die Schweiz, gründete den Bruno Manser Fonds und machte mit waghalsigen Aktionen auf die fatalen Auswirkungen des Handels von Tropenholz und das tragische Schicksal der Penan aufmerksam. Im Jahr 2000 ging er heimlich nach Malaysia zurück und verschwand dort spurlos. Bis heute ist sein Schicksal ungeklärt.

Verkörpert wird Bruno Manser durch den 28-jährigen Basler Schauspieler Sven Schelker, der auch bei der US-Fernsehserie „Homeland“ mitwirkte: „Bruno weiß, dass dieses Dschungelvolk ohne ihn keine Chance hat. Die Penan sprechen weder Malaysisch noch Englisch. Auch kennen sie das Leben außerhalb des Dschungels nicht. Und der Feind ist sehr, sehr groß. Ich freue mich enorm auf diese monumentale Rolle.“

Gedreht wird an 50 Tagen in Basel, New York und auf Borneo. Die Penan werden teilweise von Nachfahren jener Penan gespielt, bei denen Bruno Manser lebte.

Gemäß Produzent Valentin Greutert konnten in sechs Monaten 70 Prozent der Finanzierung gesichert werden, unter anderem dank Beiträgen des Bundesamts für Kultur, der Kulturförderung beider Basel und der Christoph-Merian-Stiftung sowie privater Investoren.

Neben dem Spielfilm „Paradise War“ befasst sich auch der Dokumentarfilm The Borneo Case mit Bruno Manser und der Entwicklung in Borneo seit seinem Verschwinden. Er wird ab Frühjahr 2017 in der Schweiz gezeigt.

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