An der Baselworld gibt es keine Razzien oder Polizeieinsätze. Das Verfahren findet in aller Ruhe und Diskretion statt, auch wenn sich der Aussteller manchmal überrascht und zu Beginn nicht unbedingt kooperativ zeigt. Um Konflikte und negative Werbung zu vermeiden, schuf die Baselworld in den 1980er Jahren das Schiedsgremium. Zuvor hatten geschädigte Aussteller ihre Beschwerden bei der Polizei eingereicht, die dann direkt an den Ständen der Aussteller intervenierte. Dies habe oft zu mehreren Polizeieinsätzen pro Tag geführt, erklärt der Experte.
In den ersten Jahren behandelte das Panel zwischen 30 und 40 Beschwerden pro Messe – eine Zahl, die sich nach und nach verringert hat.
Aber nicht alle Streitfälle können leicht aus der Welt geschafft werden. Im vergangenen Jahr sah sich das Panel mit einer ungewöhnlichen Anfrage konfrontiert: Ein Aussteller klagte, dass die Einrichtung seines Stands kopiert worden sei. Die Durchsetzung von Maßnahmen war schwierig. Denn es sei nicht einfach, das Aussehen eines Standes während der Messe zu ändern, sagt der Experte.
Reine Fälschungsfälle seien an der Baselworld selten, sagte Arnoux. An der Uhrenmesse in Hongkong jedoch, wohin er jedes Jahr als Verantwortlicher der FH reist, fallen Fälschungen ins Auge. Im vergangenen Jahr prangerte Arnoux 47 Fälle an.