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Basel Roche steigert Umsatz deutlich

Die Oberbadische
Von Kombinationspräparaten verspricht sich Roche weiteres Wachstum. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Hersteller profitiert von hoher Nachfrage / Wechselkurs schlägt negativ zu Buche

Basel (sda). Der Pharmakonzern Roche hat seine Verkäufe in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich gesteigert. Besonders erfreulich entwickelten sich die Umsätze der Krebs- und Multiple-Sklerose-Medikamente. Der starke Preisdruck führte in Europa aber zu einem unterdurchschnittlichen Wachstum.

Erfreut stellte Roche-Konzernchef Severin Schwan gestern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen fest: „Die Verkäufe haben sich auch im dritten Quartal stark entwickelt.“ Besonders positiv sei die Entwicklung der Medikamente in der Produktepipeline, etwa Atezolizumab gegen Blasen- und Lungenkrebs, oder auch das MS-Medikament Ocrelizumab. Roche sieht hier auch künftig ein unvermindertes Wachstum. Dazu dürften nicht zuletzt neue Kombinationstherapien beitragen.

Konzernweit stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um sechs Prozent auf 35,53 Milliarden Franken. Negativ zu Buche schlug erwartungsgemäß der Wechselkurs. Einem starken Franken standen unter anderem schwächere Währungen wie Dollar, Yen und Euro gegenüber. Roche beziffert den negativen Währungseffekt auf vier Prozent.

Umsatzwachstum generieren konnten alle Regionen der Division Pharma und auch der Bereich Diagnostics. In beiden Divisionen stiegen die Verkäufe im Berichtszeitraum zu konstanten Wechselkursen um sechs Prozent, währungsbereinigt um drei beziehungsweise ein Prozent. Der deutlich größere Bereich Pharma generierte damit einen Umsatz von 27,7 Milliarden Franken und Diagnostics einen von 7,8 Milliarden. Wachstumstreiber bei Diagnostics waren überdurchschnittliche Zuwächse der Immundiagnostik und der Blutgerinnungsüberwachung.

Die Pharmaverkäufe in Europa litten allerdings unter einem fortgesetzten Preisdruck, wie Schwan feststellte. Sie verzeichneten eine unterdurchschnittliche Entwicklung und nahmen zu konstanten Wechselkursen um drei Prozent zu. In Franken reduzierten sie sich gar um acht Prozent. Mit neuen Medikamenten will Roche darauf antworten. Der Konzernchef stellte fest, man habe beispielsweise im vergangenen Jahr rund 50 Lizenzabkommen für Medikamente in früher Entwicklungsphase abgeschlossen und erwarte eine ähnliche Zahl im laufenden Jahr.

Deutlicher zulegen konnten die Pharmaverkäufe aber in den anderen Regionen. Besonders hervorstechen die Verkäufe in den Vereinigten Staaten, die zu konstanten Wechselkursen um sieben Prozent und in Schweizer Franken um 13 Prozent anstiegen. Die ganze Division profitierte dabei von einer hohen Nachfrage nach Krebsmedikamenten.

Aufgrund des starken Umsatzwachstums in den ersten neun Monaten rechnet Roche für das gesamte Geschäftsjahr jetzt mit einem Verkaufszuwachs im mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen, statt um einen niedrigen bis mittleren. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll weiterhin stärker als die Verkaufserlöse zulegen. Zudem wird die Dividende erhöht. Die Roche-Umsatzzahlen liegen leicht über den im Vorfeld erwarteten Zahlen. Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 35,38 Milliarden prognostiziert.

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