Basel Schneller am Zug

Die Oberbadische

Verkehr: Projekt „Herzstück“ soll Bahnhof Basel SBB besser erschließen / Zweite Passerelle geplant

Von Michael Werndorff

Mit besseren Verbindungen soll das „Herzstück“ für eine leistungsfähige trinationale S-Bahn sorgen. Sollte das Milliardenprojekt realisiert werden, wird es auch am Bahnhof Basel SBB große Veränderungen geben. Diese sollen Reisenden mehr Komfort bringen und das Quartier „Gundeli“ besser erschließen.

Basel. Auf der Passerelle im Bahnhof Basel SBB, von der direkte Zugänge zu den Bahnsteigen hinabführen, herrscht in der Regel ein hohes Personenaufkommen, wie der Vorsteher des baselstädtischen Bau- und Verkehrsdepartements im Rahmen der Vorstellung des Syntheseberichts zur geplanten Durchmesserlinie am Mittwoch erklärte (wir berichteten). Mit dem Bau des Herzstücks und der genehmigten Taktverdichtung im Ergolztal würde die Personenfrequenz weiter ansteigen.

Jetzt liegen Pläne auf dem Tisch, nach denen die Passerelle und der Centralbahnplatz entlastet werden sollen. Und zwar entweder in Form einer unter- oder oberirdischen Personenführung, wobei letztere Variante kostengünstiger ist. Weil die Margarethenbrücke sanierungsbedürftig ist und laut Rudolf Dieterle, Koordinator des Bahnhknotens Basel, abgerissen werden müsse, wollen die Verantwortlichen hier weitere direkte Zugänge auf einer zusätzlichen Passerelle schaffen. Hierfür müssten die Bahnsteige Richtung Westen verlängert, das Gleisfeld umgestaltet und die neue Brücke verbreitert werden. „Entstehen wird letztlich ein neuer Umsteigepunkt auf den Nahverkehr“, verwies Wessels auf die Tramlinien 16 und 17 aus dem Leimental, vorausgesetzt der Margarethenstich kommt, über dessen Umsetzung allerdings das Stimmvolk noch entscheiden muss.

Insgesamt wird das Vorhaben dazu führen, dass der Bahnhof nach Westen verschoben wird, und die zum „Margarethenplatz“ verbreiterte Brücke ein neues Portal zur Stadt mit direkter fußläufiger Anbindung zur Kernstadt schafft. „Hierdurch ergibt sich eine einmalige Chance, die historische, seit Bestehen des Centralbahnhofs ungelöste Integration ins Stadtgefüge deutlich zu verbessern“, kommentierte Wessels das Vorhaben. Begeistert zeigte sich der Baudirektor auch über eine verbesserte Anbindung des Gundeldinger-Quartiers ans Zentrum.

Unterm Strich habe das Projekt „Herzstück“ großes städtebauliches Potenzial, wie es am Mittwoch hieß. Beteiligt ist hierbei unter anderem das Architekturbüro Herzog und de Meuron.

Weitere wichtige Elemente des Herzstücks bilden die unterirdischen Haltestellen „Klybeck“ im Norden und „Mitte“ an der Schiffslände. Modellrechnungen gehen laut Dieterle von einem Fahrgastaufkommen von rund 80 000 Personen täglich aus, die zur Uni, zum Einkaufen oder zur Arbeit ins Zentrum fahren werden. Beim Bahnhof Klybeck rechnen die Planer mit 14 000 Menschen. Es wird voraussichtlich noch bis zum Jahr 2020 dauern, bis sich Bundesbern entscheiden wird, inwieweit es das milliardenschwere „Herzstück“ finanziert.

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