Basel „Schuss aus dem Hinterhalt“

Die Oberbadische
Am Konzernsitz Basel erhöhte sich der Personalbestand um 27 auf insgesamt 285. Foto: Juri Weiss Foto: Die Oberbadische

Lonza nach Gewinnsprung zuversichtlich / Kritik an SNB

Basel (sda). Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr will der Feinchemikalienhersteller und Pharmazulieferer Lonza auch 2015 bei Umsatz und Gewinn weiter zulegen. Wegen dem Fall der Euro-Mindestgrenze prüft der Konzern jedoch nun Maßnahmen für den Standort Visp (Wallis).

Lonza-Konzernchef Richard Ridinger bezeichnete die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Anbindung des Frankens aufzuheben, gestern als „überraschenden Schuss aus dem Hinterhalt“. Der Standort Visp werde dadurch vor „extreme Herausforderungen“ gestellte, sagt der CEO bei der Bilanzmedienkonferenz am Hauptsitz in Basel.

Für den gerade erst einer Restrukturierung unterzogenen Standort Visp braucht es laut Ridinger eine weitere Fitnesskur zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Visp müsse sich künftig noch besser gegen externe, aber auch konzerninterne Konkurrenz behaupten können. Einzelmaßnahmen wie etwa eine Entlassungswelle sind für Ridinger indes keine Lösung. Vielmehr brauche es ein Paket von diversen Maßnahmen. Die Arbeiten daran werden nun aufgenommen.

Lonza beschäftigt heute in Visp rund ein Viertel seiner weltweit 9800 Angestellten. Vergangenes Jahr stieg die Zahl der Arbeitsplätze im Wallis um 30 auf 2445. Am Konzernsitz Basel erhöhte sich der Personalbestand um 27 auf 285.

Ridinger sieht Lonza heute in einer guten Ausgangslage für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Anlass für eine Überreaktion gebe es daher keinen. Der Konzern sei heute wesentlich globaler aufgestellt als noch vor ein paar Jahren, weshalb die Frankenstärke weniger ins Gewicht falle.

Für die Zukunft zeigt sich der Konzernchef trotz der Turbulenzen an der Währungsfront zuversichtlich: Lonza will auch 2015 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn weiter zulegen.

Mit dem im vergangenen Jahr erzielten Ergebnis zeigte sich Ridinger zufrieden. Bei einem Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 3,64 Milliarden Franken konnte der Reingewinn um 172,4 Prozent auf 237 Millionen Franken gesteigert werden.

Richard Ridinger hatte die operative Führung von Lonza 2012 übernommen. Seither baut er den Konzern von einer produktgetriebenen in eine marktorientierte Organisation um. Dieser Prozess, der auf mehr Effizienz sowie Produkte und Dienstleistungen mit hohen Margen abzielt, werde 2015 fortgesetzt, sagte der CEO.

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