Eine private Sammlung, so Ernst Beyeler, dürfe Gewichte verschieden verteilen, Vorlieben heraustreten lassen, möglichst in Gruppen. So ist auch seine Sammlung mit Stammeskunst zu verstehen, die sich auf strenge („kubistische“) afrikanische und („surrealistische“) ozeanische Kunst konzentriert: Die „primitive“ Kunst der Naturvölker versteht sich als ein Gegengewicht zur westlichen.
Die Sammlung ist zwar europäisch geprägt, doch gibt es eine Reverenz an den Abstrakten Expressionismus und die Pop Art. Der blaue Saal ist eine Hommage an die legendäre Farbenausstellung „Magic Blue“ in der Galerie Beyeler (1993) und versammelt amerikanische Künstler wie Sam Francis, Roy Lichtenstein, Ellsworth Kelly und Andy Warhol.
Kurator Raphael Bouvier konnte bei der Hängung nicht mehr alles authentisch rekonstruieren. Andere Kombinationen (etwa bei der suggestiven Farbmalerei Mark Rothkos) ergeben neue Dialogmöglichkeiten. Doch wurde die Physiognomie der Sammlung nur leicht verändert, so dass „Das Original“ sich als ein großer Parcours durch die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts erweist: Man bekommt nichts Geringeres zu sehen als einen Rückblick auf die Moderne.
Bis 7. Mai