Die Leibgarde, bestehend aus rund 200 Männern, ist sehr stolz auf sich und ihre Traditionen. Alles ist in der originalen Optik aus dem 19. Jahrhundert, der jüngste der Brustpanzer ist 60 Jahre alt. Ansehen kann man es keinem von ihnen. Die Ursprünge gehen allerdings bis ins 16. Jahrhundert zurück, als sich die Garde als Leibwache des Grafen von Savoyen gründete. Ihr Stolz wird deutlich als einer schnell in einen Brustpanzer schlüpft, aber untenrum noch die normale Reiterhose trägt. „Nur bis zur Hüfte fotografieren“, betont Milani, auch wenn der Laie den Unterschied zur repräsentativen weißen Hose wohl kaum bemerkt hätte. „Tradition ist alles“, führt Milani aus.
Auf ihren Smartphones zeigen die Männer Fotos von sich mit Staatsoberhäuptern wie dem ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush. „Wir sehen Geschichte“, sagt einer, der seit rund 30 Jahren dabei ist. Er hat schon alle getroffen: Obama, Erdogan und Fidel Castro.
„Die meisten bleiben lange bei der Garde“, erklärt Oberstleutnant Gaspare Giardelli. Anders als die anderen trägt er statt der Alltagsuniform einen grauen Anzug und tätigt fast pausenlos wichtig klingende Anrufe. Mit welchem Geheimdienst er sich wohl gerade abstimmt?