Basel (sda). Bei fast der Hälfte aller Brustkrebspatientinnen, die Knochenbrüche wegen Knochenmetastasen erleiden, werden die Metastasen erst anhand des Bruchs diagnostiziert. Dies zeigt eine Basler Studie. Laut den Autoren wird bei Routinekontrollen zu wenig nach Knochensymptomen gefragt. Brustkrebs zählt zu jenen Tumoren, die häufig in die Knochen metastasieren. Für die Betroffenen bedeuten Knochenmetastasen Schmerzen und schlecht heilende Knochenbrüche. Doch obwohl sich die Brüche durch Schmerzen oder andere Symptome ankündigen, werden die Metastasen offenbar häufig erst mit dem Bruch entdeckt, wie es in einer Mitteilung zur Studie heißt. Das Team um Marcus Vetter vom Universitätsspital Basel hat die Daten von 363 Brustkrebs-Patientinnen ausgewertet, die in der Basler Brustkrebs-Datenbank erfasst waren. 254 von ihnen hatten Knochenmetastasen. „Am häufigsten war der Oberschenkel betroffen“, sagte Vetter, der die Studie am Montag auf dem Europäischen Krebskongress in Madrid präsentierte. Als „alarmierend“ beurteilte Vetter, dass bei 39 Prozent der Frauen die Knochenmetastasen erst mit dem Bruch bemerkt wurden. Die frühen Symptome würden offenbar bei fast der Hälfte der Patientinnen übersehen. Daher raten die Experten, das Thema bei Nachsorgeuntersuchungen oder Arztvisiten aktiv anzusprechen. Knochenmetastasen seien leicht zu entdecken, und bei einer Mehrzahl der Patientinnen würden die Schmerzen mit einer relativ niedrig dosierten Strahlentherapie deutlich zurückgehen.