Basel. Das Literaturhaus Basel musste am 18. Mai die Veranstaltung auf Grund einer Fußball-Großveranstaltung verschieben. Am Mittwoch, 7. September, 19 Uhr, wird sie nachgeholt: In der Reihe „Übers Weisse Meer“ liest Thomas Sarbacher literarische Zeugnisse aus Ägypten in kompromisslosen Texten, die die ägyptische Gesellschaft unter die Lupe nehmen und zugleich Abbild ihres kulturellen Reichtums sind. Sie handeln vom Alltag, vom Zurechtkommen mit der Armut sowie der Flucht vor ihr. Der Islamwissenschaftler Joël Lászlo führt ein. In den Texten wettert ein Taxifahrer über die Torturen bei der Führerscheinerneuerung – ein kafkaesker Albtraum voller kostspieliger Amtsbesuche. Eine Dienstmagd lernt, weil sie neben einer Schule arbeitet, lesen und schreiben, verliert aber, als sie zwangsverheiratet werden soll, den Verstand. Ein Junge verliert ein Geldstück und weiß nicht, wie suchen – weder nach dem Geldstück, noch nach dem abwesenden Vater, der eng mit dem Geldstück verknüpft ist. Sie alle führen soziale Ungerechtigkeiten vor Augen, stellen mit Selbstironie und Witz kulturelle Normen in Frage und ergänzen das Bild des krisengeprägten Ägyptens in der Presse.