^ Basel: Verbundenes Innenleben mit Technik und Ausblick - Basel - Verlagshaus Jaumann

Basel Verbundenes Innenleben mit Technik und Ausblick

Die Oberbadische
Die Lounge: Ausruhen mit Aussicht. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Vier Kerne im Roche-Bürogebäude / Ohne Lichtschalter und mit zahlreichen Besonderheiten ausgestattet

Basel (mcf). Klassische Lichtschalter gibt es im neuen Bau 1 nicht. Spezielle Bediengeräte, die an kleine iPads erinnern kommen stattdessen zum Einsatz. Auch ein traditionelles Treppenhaus ist nicht vorhanden, nur fünf Nottreppenhäuser sowie insgesamt elf Aufzüge. Einige davon legen dafür sechs Meter pro Sekunde zurück, womit Nutzer innerhalb von etwa einer halben Minute den 38. Stock des 178 Meter hohen Gebäudes erreichen können, wo eine Cafeteria/Lounge mit einem beeindruckenden Ausblick eingerichtet ist. Das Roche-Bürohochhaus kann viele Besonderheiten vorweisen.

Wer im Erdgeschoss auf den Boden blickt, sieht einen weiß gehaltenen Terrazzo-Boden, der dunkle Kieselsteine aus dem Rhein enthält. Im obersten Geschoss kehrt sich hingegen das Farbverhältnis in einen schwarzen Boden mit weißen eingeschlossen Kieselsteinen um. Bei beiden ist die Intention, dass die Verbindung des Standortes zum Rhein deutlich wird.

Auf diesen können Besucher der obersten Terrasse des Hochhauses aus natürlich ebenso blicken wie in die Ferne. Weil die Gefahr besteht, dass eine Windböe Tische oder Stühle über die Brüstung heben könnte, ist eine Bestuhlung hier nicht erlaubt. Aber selbst, wer in der Lounge der kompletten Verglasung den Rücken kehrt, blickt wegen der Rundumverspiegelung des den Kern des Gebäudes umgebenden Spiegels nach draußen.

Insgesamt besteht das höchste Hochhaus der Schweiz aus vier Kernen. Diese sind mit Koppelbalken verbunden. Einerseits gewinnt das Gebäude mehr Stabilität, um nicht im Wind zu stark zu wackeln, andererseits soll es so Erdbeben bis zu einer Stärke von 6,9 aushalten.

Die Energieversorgung erfolgt direkt auf dem Roche-Areal. Die dort produzierte Abwärme wird zum Heizen genutzt, und die Kühlung erfolgt durch das Grundwasser. Im gesamten Hochhaus sind zudem unter anderem 10 000 LED-Leuchten untergebracht, womit weniger Energie verbraucht werden soll.

Da sich das Gebäude nach oben hin verjüngt, ist die Zahl der Arbeitsplätze auf den insgesamt 41 Stockwerken unterschiedlich. Sie reicht von 25 bis 100. Insgesamt finden 2000 Mitarbeiter Platz. Die ersten ziehen am 19. Oktober ein. Die Büroarbeitsplätze selbst lassen sich flexibel verändern, wobei auch hier via Bedienpanels die Lichtstärke und die Raumtemperatur etwas reguliert werden können. Zudem gibt es noch verglaste Räume im Großraum, in denen dann auch lauter telefoniert werden darf. Der Schall wird in den Räumen über die Decken und den Boden zudem zu einem großen Teil geschluckt.

Darüber hinaus gibt es neben einem neuen weiteren Mitarbeiterrestaurant, das 350 Sitzplätze hat, auch „Kommunikationszonen“. Dabei handelt es sich um mehrgeschossige Räume, die jeweils von Wendeltreppen über zwei oder drei Geschosse verbunden sind, damit auch über die einzelnen Etagen hinaus ein Austausch stattfindet. Roche-Chef Severin Schwan legte darauf besonderen Wert, wie er gestern erklärte. Die Vertikalen würden durchbrochen, womit nicht „ein Leben in Scheiben“ stattfinde. Für die Forschung seien auch zufällige Zusammentreffen der Mitarbeiter wichtig, damit innovativ gearbeitet werden kann.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading