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Basel Wichtiger Meilenstein für Zukunft

Die Oberbadische

Roche weiht „Bau 1“ ein und rechtfertigt Höhe von 178 Metern / Herzog: „Städte müssen sich verändern“

Von Marco Fraune

Basel. Das höchste Hochaus der Schweiz ist gestern an der Grenzacher Straße in Basel offiziell eingeweiht worden. Der „Bau 1“ wird von Roche aber nur als ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg einer längeren Strecke angesehen. Innerhalb eines Jahrzehnts sollen drei Milliarden Franken investiert werden. Kritik am Hochhaus versuchten die Verantwortlichen mit dem Verweis auf notwendige Veränderungen zu entkräften.

Insgesamt 550 Millionen Franken hat sich der Pharmariese sein 178 Meter hohes Gebäude kosten lassen, in dem 2000 Mitarbeiter Platz finden sollen. Auf den Weg gebracht wurde das Vorhaben vor sechs Jahren. Roche-Chef Severin Schwan sprach bei einer Medienorientierung zwar von einem „tollen Tag“, und dass er glücklich sei, doch: „Eigentlich geht es jetzt erst richtig los.“ So sollen in den nächsten zehn Jahren drei Milliarden Franken in den Bau des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums für zirka 1900 Mitarbeiter, in ein modernes Bürogebäude für bis zu 1700 Mitarbeiter, in die Erneuerung der Infrastruktur sowie in die Renovierung des historischen Verwaltungsgebäudes von Otto R. Salvisberg investiert werden, hatte Roche schon vor einem Jahr angekündigt. 2021 könnte dann der „Bau 1“ durch den „Bau 2“ als höchstes Gebäude abgelöst werden, der 205 Meter in die Höhe wachsen soll.

Gestern standen aber erst einmal der Neubau und auch die Kritik an dem stadtbildprägenden Hochhaus im Mittelpunkt. Über Geschmäcker lasse sich streiten, erklärte Schwan. Doch der Bau füge sich seiner Meinung nach sehr gut in das Gesamtareal ein und setze die Architektursprache von Roche fort. Und: „Unser Areal ist begrenzt. Wir können nicht in die Breite wachsen.“

Diese Notwendigkeit sieht auch Architekt Jacques Herzog von Herzog & de Meuron. Roche habe hier „einen mutigen Schritt gemacht“. Man befinde sich zudem im 21. und nicht im 20. Jahrhundert, sprach sich Herzog auch für Veränderungen der Stadtskyline aus. Schon als das Messehochhaus gebaut wurde, habe es Widerspruch gegeben. Historisch erinnerte er zudem an frühere Klosterareale. „Die Städte können und müssen sich verändern“, betonte der Architekt.

Auf die „hochwertige Umgebung“ für Mitarbeiter zielte Jürg Erismann, Leiter des Standorts Basel/Kaiseraugst, ab, der den Bau bei der Einweihungsfeier als „Wahrzeichen für die Region“ bezeichnete. Auch die Kommunikation zwischen den Geschossen werde ermöglicht, was für effizientes Arbeiten wichtig sei.

Obwohl 2000 Mitarbeiter in dem neuen Hochhaus Platz finden, bleibt die Gesamtzahl von rund 6000 auf dem Areal in den nächsten Jahren gleich. Denn: 1500 ziehen aus dem Bau 74 aus, der zurückgebaut wird. Bis die 3000 über die Stadt Basel verteilten Mitarbeiter am Konzernsitz zentriert werden können, wird es also noch einige Jahre dauern. Dann soll auch ein Mobilitätskonzept greifen. Klar ist laut Erismann, dass der motorisierte Individualverkehr nicht ausgebaut werden soll.

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